
Die Kleindestillieranlage mit Tarnnamen „Ofen 1/2“ war Teil des in der Endphase des Zweiten Weltkrieges ausgerufenen „Geilenberg“-Programmes.
Dieses Programm diente der Aufrechterhaltung der Öl- & Benzinproduktion im Dritten Reich, welche durch massive alliierte Luftangriffe auf die Ölproduzierende Industrie schweren Schaden genommen hatte. Benannt wurde das Programm nach Edmund Geilenberg, dem Projektleiter des Mineralölsicherungsplanes, wie das Programm auch genannt wurde.
Die Anlage Ofen 1/2 bestand aus zwei Destillierien, in denen auch produziert wurde. Soll-Ertrag jeder der beiden Anlagen waren 6000 Monatstonnen an Kraftstoffen, wofür je die Hälfte – also 3000 Tonnen – für die Anlage „Dachs 1“ bestimmt waren. Die restlichen 3000 Tonnen waren für den freien Markt bestimmt.
Heute, 70 Jahre nach Kriegsende sind von der Anlage Ofen ½ noch einige Zeugnisse erhalten: So z. B. die vier großen Betontanks für die Rohöllagerung, diverse halbrunde Fundamente für horizontale Tanks zur Lagerung der Endprodukte. Auch eine Baracke für das Personal ist noch vorhanden, aber in sehr schlechtem Zustand durch Vandalismus.
Hinter der Baracke befindet sich ein sehr gut erhaltener Luftschutzbunker. In einem Stollen in einem kleinen Steinbruch nördlich der Tanks befand sich die Anlage zur Rohstoff-Gewinnung, dieser Stollen wurde aber gegen Kriegsende gesprengt und ist nicht befahrbar. Auch die Betontanks wurden gesprengt, Betontrümmer liegen weit verstreut am Berghang.
Weiterführende Infos: untertage-übertage.de/Ofen1und2.html