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Zion, sammle deine Kinder by amras_de

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Zion, sammle deine Kinder

Photo: Fahne in der Anglikanische St. Augustin-Kirche in Wiesbaden
Flag inside Anglican Church of St. Augustine of Canterbury in Wiesbaden
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Zion, sammle deine Kinder

1.) Zion (a), sammle deine Kinder,
Mache Salems (b) Tore weit:
Heute kommt das Heil der Sünder,
Und der Herr der Herrlichkeit!
Kennst du Ihn, du Königsstadt,
Wo Er Herd und Feuer hat.
O, so lass zu Seinen Ehren
Tausend Hosianna hören!

2.) Höre, was für ein Getümmel
Von dem Wundertäter zeugt!
Wie es an die ferne Himmel
Aus den Tälern aufwärts steigt!
Bethphage (c) verkündigt schon
Die Gewalt von Davids Sohn:
Jeder Hügel hallt die Lieder
Von dem nahem Ölberg wieder.

3.) Seine Boten sind die Zeugen,
Wie Er der Natur gebeut: (d)
Tiere sind nicht unser eigen,
Er ist's, der sie Menschen leiht,
Der die Herzen unumschränkt,
Wie die Wasserbäche, lenkt,
Dass sie freudig Seinen Willen,
Engeln Gottes gleich, erfüllen.

4.) Wie erhaben sind die Spuren!
Seher Gottes sahen Ihn
Schon im Geist durch Salems Fluren
Seinem Tod entegenziehn!
Sieh Ihn, Mensch, und sei ein Christ,
Weil Er der Messias ist,
Den mit feuervollen Bildern
Die geweihte Pinsel schildern.

5.) Ja, Propheten, eure Blicke
Hat die Gottheit aufgeklärt.
Keine Sonne glänzt zurücke,
Wie der Stern, den Jakob ehrt:
Stoßt die Stühle Satans um,
Falsche Götzen werden stumm:
Niemand, als der Gott der Ehren,
Kann verheißen und gewähren.

6.) O, wer fasst die Heiligtümer,
Die der Christen Buch enthält!
Ja, o Schrift, dein Geist und Schimmer
Ist die Leuchte für die Welt!
Du sollst mein Orakel sein,
Ist mein Herze schon wie Stein.
Welcher Fels wird fühllos bleiben,
Wenn die Finger Gottes schreiben?

7.) Tochter Zion, lass der Freude
Vollen Strom durch deine Brust!
Eile mit dem Brautgeschmeide,
Und empfange den mit Lust,
Der um deine Seele wirbt,
Und den Tod der Helden stirbt,
Dir, o Sulamith (d), den Reigen
Bei des Lammes Mahl zu zeigen.

8.) Er ist sanfter, als die Liebe,
Zwar bedürftig, wie ein Knecht.
Doch sind brüderlich die Triebe,
Und Sein Königreich ist Recht.
Wisst, ihr Tiere, die Er lehnt,
Dass ihr euren Schöüfer fröhnt,
Der zwar heute Demut lehret,
Aber sonst auf Wolken fähret.

9.) Sein Gefolge gleicht dem Heere,
Das um seinen König wallt,
Ohne Zahl, wie Sand am Meere,
Rauschend, dass die Luft erschallt.
Kinder, warum schweigt ihr nicht?
Ist's denn Gott, der aus euch spricht?
Oder schallen eure Lieder
Nur das Lied des Alten wieder?

10.) Nein, ihr huldiget dem König,
Der den Völkern Frieden gibt:
Aber Kleider sind zu wenig,
Wenn ihr Seinen Zepter liebt:
Maien schmücken kaum ein Fest,
Das ein König feiern lässt.
Und was sollen Ihm Gewande,
Bloße Decken unsrer Schande?

11.) Meister, kommst Du mir zuliebe,
So will ich Dein Tempel sein,
Züchtige dir fremden Triebe,
Mach die Mördergrube rein.
Nimm mein Kleid, den stolzen Sinn
Unter Deine Füße hin.
Mache doch, o Licht der Heiden,
Heute mir ein Fest der Freuden!

12.) Aber, welche Trauerwolke
Deine Wangen überzieht,
Wenn Dein Blick von Deinem Volke
Auf die Schädelstätte sieht! (e)
Ach, dein Untergang, o Stadt,
Ist der Kummer, den Er hat.
Denn Er sieht nach Sturm und Kriegen
Dich in öden Trümmern liegen.

13.) O, der Richter hört die Stimme,
Wie Sein Blut um Rache schreit,
Wie der Fluch mit gleichen Grimme
Tollen Königsmördern dräut. (f)
O, des Pöbels blinde Wut!
Heute Palmen, morgen Blut!
Heute Hosianna sagen,
Morgen an das Kreuz zu schlagen!

14.) Nein, o Herr, mein Eid der Treue
Soll, wie Du, soll ewig sein:
Meine Brust nimmt keine Reue,
Meinen Mund kein Loblied ein.
Als der große Jubelton:
Hosianna, Gottes Sohn!
Bis ich Dich in Salem sehe:
Hosianna in der Höhe!

(a) Zion hieß ursprünglich eine Turmburg an der südöstlichen Stadtgrenze des vorisraelitischen Stadtstaats Jerusalem. Seit deren Eroberung durch König David und dem Bau des ersten Jerusalemer Tempels unter Salomo wurde der Zion im Tanach zum Synonym für den Wohnsitz Jahwes, des Gottes der Israeliten. Die ursprünglich selbständige Metapher 'Tochter Zion' wurde später auf die Königs- und Tempelstadt Jerusalem bezogen. Zion als Ort der kommenden Offenbarung des Gottes Israels, zu dem eines Tages alle Völker hinströmen würden, hat die Darstellung der Geschichte Jesu Christi im Urchristentum mitbestimmt. Der erwartete Messias war und ist für sie Jesus Christus. In diesen Sinn steht Zion auch stellvertretend für die Christenheit, die sich unter Führung Jesu Christi ihrem Heil nähert.
(b) Kurzform für das (himmlische) Jerusalem
(c) Bethphage ist der Name eines Dorfs auf dem Ölberg in der Nähe von Bethanien. Im übertragenen Sinn:
ein segensreicher Ort, auch das Lebensziel eines Menschen
(d) Sulamith (auch Schulamit, Schulamith oder Shulamith) ist ein weiblicher Vorname hebräischen Ursprungs. Bekannt ist er durch seine Erwähnung im Alten Testament (aus dem Hohen Lied des Salomon, Kapitel 7 Vers 1). Der Vorname bedeutet im Hebräischen die Friedfertige.
(e) Golgatha war der Hinrichtungsort vor den Toren Jerusalems, wo Jesus Christus starb. Das Wort bedeutet Schädelstätte.
(f) alte Form von 'droht'
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Autor: Balthasar Haug
Melodie: Freu dich sehr, o meine Seele
oder: Zion klagt mit Angst und Schmerzen
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Der Christ am Sabbath
in Lehrgedichten und Liedern
von Balthasar Haug
Verlag Johann Philipp Erhard
Stuttgart, 1778
Thema: Advent
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Balthasar Haug (* 4. Juli 1731 in Stammheim bei Calw/Herzogtum Württemberg; † 3. Januar 1792 in Stuttgart) war ein deutscher Pädagoge, evangelisch-lutherischer Pfarrer und Autor. Haug erhielt zunächst Unterricht vom ortsansässigen Pfarrer Riderer und setzte seine schulische Ausbildung ab 1743 an einem Gymnasium in Stuttgart fort, um anschließend die theologischen Seminare in Blaubeuren und Bebenhausen zu besuchen. Im Jahr 1751 immatrikulierte er sich an der Universität in Tübingen, um Theologie zu studieren. Seine erste Stelle als Pfarrer trat er 1757 in Niederstotzingen an. In den 1760er Jahren wechselte er als Pfarrer nach Magstatt. 1766 wurde er Lehrer am 'Gymnasium illustre' in Stuttgart. Diese Stelle konnte er allerdings erst ab 1733 antreten, da ihn der Herzog zuvor noch in Ludwigsburg mit anderen Arbeitsaufträgen festhielt. Im Jahr 1769 gründete Haug eine Lesegesellschaft 'Die Literaturfreunde'. Bis 1771 lebte er in Ludwigsburg und unterrichtete ab dem Jahr 1776 an der Karlsschule in Stuttgart, wo er Logik, Philosophie, Geschichte, deutschen Stil, Mythologie und Kunst des Altertums lehrte und unter anderem den späteren Dichter Friedrich Schiller (1759-1805) zum Schüler hatte. Wenige Monate, nachdem er diese Stelle angetreten hatte, wurde er zusätzlich Mittwochsprediger an der Stuttgarter Stiftskirche. Ein Gedicht auf Maria Theresia brachte Balthasar Haug 1761 den Titel eines gekrönten Dichters ein. Er war Mitglied diverser wissenschaftlicher und literarischer Gesellschaften und veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Geschichte der Literatur und Württembergs. Von seinen vielen geistlichen Liedern sind einige regional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie finden sich in der Sammlung geistlicher Lieder, die unter dem Titel 'Der Christ am Sabbath' in drei Teilen im Ulm ab 1763 erschien.
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Viel hunderttausend Englein musiziere by amras_de

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Viel hunderttausend Englein musiziere

Photo: Fenster in der Anglikanischen Kathedrale von Canterbury in Kent, England
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Viel hunderttausend Englein musizieren

1.) Viel hunderttausend Englein musizieren
Vor Gott und modulieren
Auf himmlisch wunderschöne Art und Weise,
Singen gegeneinander, (a)
Bald eins um's ander,
Bald all mitander:
Heilig ist Gott,
Der starke Herr Zebaoth,
Also lieblich und schön
Woll'n wir all' dort einmal
Singen und klingen,
Jauchzen und springen,
Singt, klingt und springt,
Unsere Kunst bleibt ewig.

2.) Sie leb'n und schweb'n ohn' Unterlass in lauter Freuden,
Ohn' Klag, Elend und Leiden,
Ihr Herz, Sinn, Mut und englische (b) Zungen
Vor Freud' aufspringen,
Sich hoch erschwingen
Und freudig singen:
Heilig ist Gott,
Der starke Herr Zebaoth,
Also lieblich und schön
Woll'n wir all' dort einmal
Singen und klingen,
Jauchzen und springen,
Singt, klingt und springt,
Unsere Kunst bleibt ewig.

3.) Sie sind voll Glanz und göttlicher Weisheit Strahlen,
Was Text müssen da gefallen,
Die müssen ihr engelreine Stimmlein klingen,
wie müssen sie artig,
Wie müssen sie hurtig
Und lieblich singen:
Heilig ist Gott,
Der starke Herr Zebaoth,
Also künstlich (c) und schön
Woll'n wir all' dort einmal
Singen und klingen,
Jauchzen und springen,
Singt, klingt und springt,
Unsere Kunst bleibt ewig.

(a) im Kanon
(b) engelsgleiche
(c) kunstvoll
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Autor: Martin Rinckart
Melodie: ohne Angaben
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gefunden in:
Martin Rinkarts Geistliche Lieder
Herausgeber: Johannes Link
verlegt bei Friedrich Andreas Perthes
Gotha, 1886
Thema: Michaelistag und Engellieder
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Martin Rinckart (* 24. April 1586 in Eilenburg bei Leipzig/Kurfürstentum Sachsen; † 8. Dezember 1649 ebenda) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, Pädagoge, Kantor, Dichter und Kirchenmusiker der Barockzeit. Rinckart wurde als Sohn eines Böttchers geboren und besuchte ab dem Jahr 1601 die Thomasschule in Leipzig. Drei Jahre später wurde er Mitglied des Thomanerchores und studierte ab 1602 Theologie und Philosophie an der Leipziger Universität. Im Jahr 1610 wurde er als Kantor an die Kirche St. Nikolai in Eisleben gerufen, wo er zugleich Lehrer an der dortigen Lateinschule war. 1611 erhielt er die Stelle eines Diakons (Zweiten Pfarrers) an der St.-Annen-Kirche in Eisleben und Ende 1613 war Pfarrer für die Gemeinde im nahegelegenen Erdeborn. 1615 wurd er zum 'Poeta laureatus' gekrönt um erwarb im darauf folgenden Jahr den Magistertitel. 1617 wurde er als Archidiakonus in seine Vaterstadt Eilenburg berufen; hier lebte er während des Dreißigjährigen Krieges in großen Nöten und bewahrte seine Vaterstadt mehrfach vor Brandschatzungen. Nur ein Jahr nach dem Westfälischen Frieden starb Martin Rinckart 1649 in seiner Heimatstadt Eilenburg, wo er in der St.-Nicolai-Kirche bestattet wurde. Von seinen vielen Schriften und Lieddichtungen blieb vor allem das weltweit bekannte und beliebte Kirchenlied 'Nun danket alle Gott' lebendig, das er 1630 zur Hundertjahrfeier der 'Augsburger Konfession' geschrieben hatte und das im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 unter Nummer 321 zu finden ist. Große Berühmtheit erlangte das Lied als 'Choral von Leuthen', als die überlebenden preußischen Soldaten nach der Schlacht Rinckarts Lied anstimmten. Seine Lieder erschienen in den Sammlungen 'Meisnische Thränen-Saat' von 1637 und 'Herzbüchlein' von 1663. Rinckart schrieb neben geistlichen Liedern auch sieben Lutherdramen.
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Herr, mein Erlöser, nur von dir by amras_de

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Herr, mein Erlöser, nur von dir

Photo: Eingang der Anglikanischen Kathedrale von Canterbury in Kent, England
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Herr, mein Erlöser, nur von dir

1.) Herr, mein Erlöser, nur von dir
Kann ich mir Hilf erflehen.
Vernimm mein Seufzen, eile, mir
Mein Helfer, beizustehen.
Des wahren Glaubens Kraft und Licht,
Das selige Bestreben,
Dir zu leben,
Und Mut zu jeder Pflicht,
Das wollest du mir geben.

2.) Du hast dein heiliges Gebot
Mir tief ins Herz geschrieben.
Von ganzer Seele soll ich Gott,
Den Nächsten, wie mich lieben.
Wenn ich nach deinem Worte tu,
So hab ich schon hienieden
Großen Frieden
Und welches Heil hast du
Dem Frommen d o r t beschieden!

3.) Lass mich kein Leiden dieser Zeit,
Kein Weltglück dir entreißen.
Denn du hast deine Seligkeit
Den Treuen nur verheißen.
Doch könnten wohl durch ihre Müh'
Sie, solche zu verdienen
Sich erkühnen?
Aus Gnaden schenkst du sie,
Und du erwarbst sie ihnen.

4.) Gib, dass mit brünstiger (a) Begier
Ich stets fest an dir hange.
Ermunter mich, dass ich nach dir,
Nach dir, mein Heil, verlange!
Ja, lass mich, wenn ich sterben soll
Auf deine Gnade bauen!
Dir vertrauen,
Und dann dort wonnevoll
Dein Antlitz ewig schauen.

5.) Ich kämpf, ermatt' und strauchle oft,
Hilf, Herr, mein Hort, dem Schwachen,
Der nur auf dich in Demut hofft.
Du kannst mich stärker machen.
In jeder Seelennot lass mich
Bei dir Erbarmung finden,
Trost empfinden,
Und endlich, Herr, durch dich
Vollkommen überwinden.

(a) inniger

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Autor: Paul Speratus
Melodie: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ
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gefunden in:
Gesangbuch der evangelisch-lutherischen
Domgemeinde zu Bremen
Herausgegeben von Heinrich Erhard Heeren
Verlag: Carl Schünemann, Bremen, 1830
Liednummer 305
Thema: Bittgesänge, Gotteslob und -dank
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Paul Speratus (* 13. Dezember 1484 in Rötlen bei Ellwangen an der Jagst/Grafschaft Württemberg; † 12. August 1551 in Marienwerder) war katholischer Priester, dann evangelisch-lutherischer Pfarrer, Reformator und Liederdichter. Sein eigentlicher Name war entweder Spret, von Spretten oder Hoffer, die latinisierte Namensform wäre mit 'der Erhoffte' oder 'Bräutigam' zu übersetzen. Speratus absolvierte sein Studium in Freiburg im Breisgau, Paris und Wien und war Doktor der Theologie, der Rechte und der Philosophie. Zunächst zwischen 1514 und 1520 als Priester in Salzburg und Dinkelsbühl tätig, wurde er im Jahr 1520 Domstiftprediger in Würzburg. Schon hier vertrat er die Lehre Martin Luthers und musste fliehen, nachdem er das Zölibat abgelegt hatte. Auch Salzburg musst er veröassen und wurde in Wien nach einer Predigt am 12. Januar 1522 im Stephansdom als Ketzer exkommuniziert. Im mährischen Iglau erhielt er eine evangelische Pfarrstelle, die er auf Betreiben des Bischofs von Olmütz verlor, der ihn auch verhaften und zum Feuertod verurteilen ließ. Speratus floh nach Wittenberg und wurde schließlich 1524 Hofprediger Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach in Königsberg, wo er 1530 zum Bischof aufstieg. Von seinen geistlichen Liedern sind etwa zwei Dutzend überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Ein Glaubenskampflied mit 19 Strophen fand weite Verbreitung. Es heißt 'Es ist das Heil uns kommen her' und steht mit neun Strophen auch im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 unter Nummer 342.
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Anbetung dir, o Jesu, was das Herz by amras_de

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Anbetung dir, o Jesu, was das Herz

Photo: Anglikanische Kirche "All-Saints" in Biddenden in Kent/England
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Anbetung dir, o Jesu, was das Herz

1.) Anbetung dir, o Jesu, was das Herz
Des stillen Denkers einst nur hoffend wähnte,
Im Drang des Lebens unter bangem Schmerz
So innig jedes Menschen Brust ersehnte:
Den Trost der Trauernden, des Müden Stab,
Den Glauben an Unsterblichkeit und Leben,
Hast du, der Sieger über Tod und Grab,
Du, unser Freund und Retter uns gegeben!

2.) Anbetung dir, die Ruhe, die die Welt
So oft versagt, die nur im Herzen wohnet,
Das deiner Wahrheit Sonnenstrahl erhellt:
Sie ists, die diesen heilgen Glauben lohnet.
Sie stärke uns, mit Mut die Bahn zu gehn,
Die du betratst, wohin sie hier auch leitet.
Bis wir das Reich des ewgen Friedens sehn,
Das du den Deinen liebend dort bereitet.

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Autor: Juliana Marie Charlotte Veillodter
Melodie: ohne Angaben
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Sammlung geistlicher Lieder - Band 1 -
Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers
Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg
Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths
Hamburg, 1817
Liednummer 343
Thema: Bittgesänge, Gotteslob und -dank
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Juliana Marie Charlotte Veillodter (* 29. Januar 1767 in Nürnberg, † 19. Juli 1809 ebenda), war deutsche evangelisch-lutherische Kirchenlieddichterin. Zehn geistliche Lieder erschienen in der Erstauflage des 'Communionbuches für denkende Christen', das ihr Bruder, der Dekan und Hauptprediger an der evangelischen Kirche St. Sebald in Nürnberg, Valtentin Karl Veillodter (1769-1828) im Jahr 1798 herausgab. In späteren Ausgaben des Buches kamen noch 19 weitere Lieder aus ihrer Feder hinzu.
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Herr, wir flehn, du wollst erscheinen by amras_de

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Herr, wir flehn, du wollst erscheinen

Photo: Anglikanische St. Augustin-Kirche in Wiesbaden
Anglican Church of St. Augustine of Canterbury in Wiesbaden
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Herr, wir flehn, du wollst erscheinen

1.) Herr, wir flehn, du wollst erscheinen
In dem stillen Kreis der Deinen,
Die in deinem heilgen Namen
Auf dein Wort zusammenkamen,
Um vereint dir Dank zu bringen,
Freudenpsalmen dir zu singen
Und in dir sich zu erbauen,
Fels und Hort, auf den wir trauen!

2.) Komm, o Lamm, mit deinem Blute,
Das uns Sündern floss zugute.
Wasch uns ab von unsern Sünden,
Lass uns alle Gnade finden.
Rein'ge Herzen und Gewissen,
Dass die Zweifel fliehen müssen
Und in völligem Vertrauen
Wir ins Aug' und Herz dir schauen!

3.) Komm, o komm, du Lebenssonne,
Deines Volkes Ruhm und Wonne,
Dass die schwarze Nacht der Sünde
Ganz vor deinem Licht verschwinde.
Leucht ins Herz uns klar und milde,
Schaff uns neu nach deinem Bilde.
Wie aus einem klaren Spiegel
Leucht aus uns dein Bild und Siegel!

4.) Schönster Bräutigam der Seelen, (a)
Komm, mit uns dich zu vermählen,
Dass die Braut in Liebe brenne,
Ewig nichts von dir uns trenne!
Herr und Gott, wer kann dir gleichen!
Nichts kann deinen Ruhm erreichen.
Weg mit allen andern Schätzen,
Du allein kannst uns ergötzen!

5.) Fass durch deines Geistes Flammen
Unsre Herzen fest zusammen.
Himmlisch' Haupt, in Kraft vereine
Deine gläubige Gemeine!
Mach uns tüchtig, dir zu dienen.
Wie die Reben lass uns grünen,
Immer tiefer in dich dringen,
Unaufhörlich Früchte bringen!

6.) Stärke alle schwachen Glieder,
Die Verirrten bringen wieder.
Heile alle geistlich Kranken,
Mache alle fest, die wanken,
Huldreich auf die Reu'gen blicke,
Alle Traurigen erquicke!
Hilf uns allen bis ans Ende,
Nimm uns dann in deine Hände!

(a) Nach christlicher Vorstellung ist der Leib Christi die Kirche, dem er selbst als Haupt vorsteht und die Gläubigen als Gliedmaße zugehörig sind. Ein anderes Bild ist das der Kirche als Braut Christi, Christus als der Bräutigam oder Ehemann der gläubigen Gemeinde.

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Autor: Ernst Roos
Melodie: Schmücke dich, o liebe Seele
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Gemeinde-Psalter
Vierstimmige Ausgabe
6.-9. Tausend
Bundes-Verlag
Witten/Ruhr, 1938
Liednummer 359
Thema: Sonntag und Gottesdienst
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Ernst Roos (* 1820 in Lahr, Großherzogtum Baden; † 1896 in Bern/Schweiz) war ein deutscher Kaufmann und Lieddichter. Zuerst als Kaufmann in Russland-Geschäften tätig, fand er eine geistliche Heimat im Evangelischen Brüderverein Elberfeld. Er wirkte später als Pfarrer in Cincinnati/Ohio und St. Louis/Missouri in den Vereinigten Staaten von Amerika, und - nach Europa zurückgekehrt - ab 1850 im Dienst der Evangelischen Gesellschaft in Bern. Sein Sonntagslied 'Herr, wir flehn, du wollst erscheinen' steht im sog. Gemeinde-Psalter aus dem Jahr 1938, dem offiziellen Gesangbuch der Freien evangelischen Gemeinden Deutschlands.
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Mein Gott, du weißt am allerbesten by amras_de

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Mein Gott, du weißt am allerbesten

Photo: Antependium in der Anglikanischen St. Augustin-Kirche in Wiesbaden
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Mein Gott, du weißt am allerbesten

1.) Mein Gott, du weißt am allerbesten
Das, was mir gut und nützlich sei,
Du kannst allein mein Heil befesten,
Weg mit dem eigenen Gebäu!
Gib, Herr, dass ich auf dich nur bau
Und dir mit ganzem Herzen trau.

2.) Reiß alles weg aus meiner Seelen,
Was dich nicht sucht, und deine Ehr'.
Ja, wollte es sich auch verhehlen, (a)
So prüfe selbst je mehr und mehr
Mein innere Beschaffenheit
Und gib mir Herzens-Redlichkeit.

3.) Dass ich könn' in der Wahrheit sprechen:
Du bist mein Vater, Licht und Heil.
Du heilest alle mein' Gebrechen, (b)
Und schenkest mir an Christo Teil.
Du bist mein allerliebster Freund,
Der's allzeit herzlich mit mir meint.

4.) Denn kann ich dich nur Vater nennen,
O Abgrund der Barmherzigkeit,
So muss mir alles nutzen können,
Was man sonst heißet Kreuz und Leid:
Denn auch das Bittre süße ist,
Wenn du, o Gott, im Herzen bist.

5.) Drum gib, dass ich recht kindlich gläube,
Und nun fein frisch und unverzagt,
Jedoch in Demut, mir zuschreibe,
Was mir dein heiligs Wort zusagt.
Dein Geist erkläret meinem Geist,
Was deine Vatertreue heißt.

6.) Du, unerschaffnes höchstes Wesen,
Hast vor der Welt an mich gedacht,
Und als ich gar noch nie gewesen,
Den liebesvollen Schluss (c) gemacht,
Dass ich in Christo dein soll sein,
Und frei von aller Höllenpein.

7.) Dein Kind, mein Jesus, hat vollendet,
Was du beschlossen vor der Zeit,
Hat Schuld und Strafen abgewendet,
Und mir geschenkt die Seligkeit.
Dein Geist, der mir dies macht bekannt,
Ist alles dessen Unterpfand.

8.) Ich weiß nicht, was ich sonst soll sagen
Von deiner Treu, die ich verspürt,
Als du mich hast in meinen Tagen,
Bis hierher wunderbar geführt.
Ja, dort bei dir in Ewigkeit
Ist mir das Beste noch bereit.

9.) Nun, Herr, ich falle dir zu Füßen,
Und bitt', o allerhöchstes Gut!
Lass mich, wie Wachs, doch ganz zerfließen
In dieser deiner Liebesglut.
Ach, gib, dass meine Gegentreu
Doch stets in meiner Seele sei.

10.) Und weil ich auf so viele Weise,
Mein Vater, bin dem Eigentum,
So gib, dass ich auch dir zum Preise,
Und deines großen Namens Ruhm,
Stets diene in Gerechtigkeit,
Und dir beliebter Heiligkeit.

11.) Du musst das Gute selbst vollbringen,
In Worten, Werken und Verstand.
Drum reiche mir in allen Dingen,
Aus Gnaden, deine Vaterhand.
Denn hier gilt nicht, wer rennen kann,
Bloß kommt's auf dein Erbarmen an.

12.) Legst du was auf, so hilf's auch tragen,
Gib mir Geduld in Leidenszeit,
Und sei in gut' und bösen Tagen
Mein Trost, mein Rat und meine Freud.
Gib Demut, Einfalt, Lieb' und Zucht.
Was falsch und hoch (d) ist, sei verflucht.

13.) Nun, Amen! es sei fest geschlossen,
Nur dass des Heilgen Geistes Kraft
Bleib über mir stets ausgegossen,
Als welche alles Gute schafft.
So bleibt's in Ewigkeit dabei,
Dass du mein, und ich deine sei.

(a) im Ungewissen bleiben
(b) Nach christlicher Vorstellung unterliegt jeder Mensch der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams auf ihn gekommen ist und erst durch Jesus Christus und seinen Opfertod am Kreuz aufgehoben wurde. Das Verhaftetsein in der Sünde wird oft mit dem Begriff der Krankheit, der Seuche, des Gebrechens, einer Wunde, des Elends, des Frevels, der Flecken, des Fluchs, der Nacht oder des Schadens umschrieben.
(c) Entschluss
(d) hochmütig, eitel
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Autor: Israel Clauder
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten
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Vermehrtes Schönburgisches Gesangbuch
Herausgegeben von Johann Georg Schulz
Waldenburg 1796
Liednummer 812
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Israel Clauder (* 20. April 1670 in Delitzsch/Sachsen, † 29. November 1721 in Bielefeld) war ein deutscher evangelischer Theologe, Hofprediger und Lieddichter.
Sein Vater war Jacob Clauder (1617-1669) und seine Mutter Anna Barbara, geb. Hülsemann, Tochter des Johann Hülsemann, eines Professors in Leipzig.
Clauder besuchte zunächst die Schule in Merseburg und immatrikulierte sich im Jahr 1689 an der Universität Leipzig, wo er 1693 den Magister-Titel erwarb. Ab 1694 lebte er als Hofmeister eines Sohnes von Philipp Jacob Spener in Gießen und zog mit diesem im Jahr 1696 zuerst nach Berlin und anschließend nach Livland, von wo er 1696 als Inspektor und Hofprediger an den Hof von Hessen-Darmstadt wechselte. Bereits ein Jahr später übernahm er in Halberstadt ein Amt als Pfarrer an der Kirche zum Heiligen Geist, kehrte aber 1698 nach Darmstadt zurück, wo er bis zum Jahr 1706 als Pfarrer und Hofprediger wirkte. Im Jahr 1698 heiratete Clauder Agnes Holzhausen in der Barfüßerkirche in Frankfurt am Main. Ab 1706 verbrachte Clauder drei Dienstjahre in Derenburg im Harz, bevor er von 1709 bis 1719 an der Kirche St. Pauli in Halberstadt das Amt eines ersten Pfarrers versah. Im Jahr 1719 wurde er vom König von Preußen zum Superintendenten und Konsistorialrat der Grafschaft Ravensberg berufen und übernahm gleichzeitig das Amt eines ersten Predigers der Altstädter Gemeinde zu Bielefeld in Westfalen, wo er zwei Jahre später im Amt an einem Schlaganfall verstarb. Er ist der Verfasser von kirchlichen Liedern, die beispielsweise in das Hallische Gesangbuch aufgenommen wurden. Sein Lied 'Mein Gott, du weißt am Allerbesten' dichtete er auf einer Reise während eines gefährlichen Seesturms. Dieses Lied fand weitere Verbreitung und wurde mehrfach umgedichtet.
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