Jablonné v Podještědí - Evangelický kostel
Das an einem alten von Böhmen in die Lausitz führenden Handelsweg gegründete Deutsch Gabel (Jablonné v Podještědí) gilt als eine der ältesten Städte Nordböhmens. Eine ländliche Siedlung soll hier bereits Mitte des 10. Jahrhunderts von der Schwester des Böhmenkönigs Přibislava gegründet worden sein. Erstmals schriftlich erwähnt findet man „Jabel“ jedoch erst für das Jahr 1249, wobei unklar ist, ob der Name deutscher Herkunft ist und auf eine Weggabelung Bezug nimmt, oder ob das tschechische „Jablko“ = Apfel gemeint war. Andererseits könnte auch das lateinische Wort „gabela“ für eine hier erhobene Maut bzw. Salzsteuer Pate gestanden haben. Der Namenszusatz Deutsch ist jedenfalls erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinzugefügt worden.
In der von den Markwartingern gegründeten jungen Stadt wurde durch die später heilig gesprochene Zdislava im Jahr 1252 ein Dominikanerkloster gestiftet. Obwohl die Entwicklung des Städtchens immer wieder durch verheerende Zerstörungen in Kriegszeiten gebremst wurde, erhielt das Kloster 1699-1722 mit der Kirche St. Laurentius einen ausgesprochen repräsentativen Kuppelbau. Der Bauherr Franz Anton Berka von Dubá beauftragte dafür den Wiener Architekten Johann Lucas von Hildebrandt, der neben der Peters- und Piaristenkriche in Wien hier seinen bedeutendsten Kirchenbau realisierte. In der ausgesprochen geräumigen Krypta wurden befinden sich die Gebeine der Heiligen Zdislava, weshalb die St. Laurentiuskirche 1996 zur Basilika minor erhoben wurde.
Die evangelische Gemeinde der Stadt errichtete 1901/02 südlich der Altstadt eine eigene Kirche im Stil der Neogotik.