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Also machts die tolle Welt by amras_de

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Also machts die tolle Welt

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Photo: Hauseingang in Dublin, Irland
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Also machts die tolle Welt

1.) Also machts die tolle Welt
Bei dem eitlen Laster-Wesen,
Weil sie Hochmut auserlesen,
Bleibt die Wahrheit ihr vergällt.
Sie will Gott mit Fleiß nicht kennen,
Als den Eck- und weisen Stein,
Der die Tugend ganz allein:
Einen Fremden will sie kennen.

2.) Schaut hier an den klugen Rat,
Schriftgelehrt und Hohe-Priester
Mit dem langen Satz-Register
Und bedenkt die seltne Tat.
Dass sie den für Christum grüßen,
Der sein Zeugnis selbst bekannt,
Jesum Gottes Lamm genannt, -
Jesum wollen sie nicht wissen.

3.) Er war selbst das große Licht,
Dessen Glanz und Gnadenblicke
Alles Dunkle trieb zurücke
Durch sein göttlich' Angesicht.
Und ein Herr der Höh' und Erden,
Der das Leben wiederbracht,
Jedes Ding der Welt gemacht,
Der mag nicht erkennet werden.

4.) O, du dicke Finsternis,
Bei den hellen Sonnenstrahlen,
Fest verborgen in den Schalen,
Dein' Verdammnis ist gewiss.
Itzund war dein Licht geboren,
Das versprochne Jungfernkind,
So man in der Krippen findt,
Und das gehst du selbst verloren.

5.) War er nicht schon dein Prophet,
Dem Elias nicht mag gleichen,
Mit entlehnten Wunderzeichen,
Der in eigner Kraft hergeht.
Und vom Vater kommt gegangen,
Den die Stimme zeiget an,
Und dem Sohne machet Bahn,
Wollt ihr diesen nicht empfangen?

6.) Doch wir machen's eben so,
Die wir jetzt noch Juden sehen,
Zum Gedächtnis was geschehen,
Und sind noch bei Sünden froh.
Da uns Gottes Stimmen rufen:
Bessert euch vor dem Gericht,
Eh des Richters Zorn einbricht,
Fliehet vor des Höllen Stufen.

7.) Aber, was gedenkt der Sinn,
Der das hochmutsvolle Wesen,
Dieser letzten Welt erlesen,
Wo will er am ersten hin?
Nicht der Herr im Tempel ist.
Sondern da sind auserkiest (a)
Orte nach des Fleisches Lüsten.

8.) Doch ich will zurücke gehn,
Zu dem Kripplein in dem Stalle,
Nach der Engel Freudenschalle
Wo dir schlechten (b) Hirten stehn,
Und der Ochs und Esel wohnet,
Bin ich denn was bessers wert?
Bei dem Altar oder Herd,
Wo der Herr im Tempel thronet.

9.) Hört, wer ist Johannes dort
Als ein Feind von allem Bösen.
Und der scheut sich aufzulösen
Nur die Riemen seinem Hort.
Was will ich mich unterstehen,
Herr, vor deinem Angesicht?
Nicht, Herr, als nur diese Pflicht:
Ich will seufzend zu dir gehen.

10.) Nimm mich doch zu Gnaden auf,
Sieh nicht an die Mal und Flecken (c)
Unter meinen Lasterdecken,
Ich erkenne meinen Lauf:
Und bekenne meine Sünden,
Dass ich mich zu weit erkühnt
Und die Hölle längst verdient:
Aber lass mich Gnade finden!

11.) Schließ mich ein in deinen Arm,
Ich will dich auch fest verschließen,
Deine Lipp- und Wangen küssen,
Bis ich bin vor Liebe warm:
Du allein bist mein Ergötzen,
Meines Herzens Lust und Zier,
Mich verlanget nur nach dir,
Nach dir unter allen Schätzen.

12.) Lass den Trost versiegelt sein,
Auch alsdenn am letzten Ende,
Wenn sich strecken Füß' und Hände,
So gib meiner Seelen ein,
Dass ich denn an nichts gedenke,
Als wo Jesus, meine Lust,
Mir eröffnet Seit' (d) und Brust
An die süßen Liebes-Tränke.

(a) auserwählt
(b) schlichten, einfachen
(c) Nach christlicher Vorstellung unterliegt jeder Mensch der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams auf ihn gekommen ist und erst durch Jesus Christus und seinen Opfertod am Kreuz aufgehoben wurde. Das Verhaftetsein in der Sünde wird oft mit dem Begriff der Krankheit, der Missetat, der Seuche, des Gebrechens, einer Wunde, des Elends, des Frevels, der Flecken, des Fluchs, der Nacht, des Gestanks, des Verderbens, des Mangels oder des Schadens umschrieben.
(d) Der Betenden der früheren Jahrhunderte liebte das Bild, sich die Seitenhöhle, die Jesus Christus am Kreuz durch einen Lanzenstich erhielt, als Fluchtort vorzustellen, in die er sich retten könne.

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Autor: Gottfried Fuhrmann
Melodie: ohne Angaben
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Zions Geistliche Wälder
dargestellt von Gottfried Fuhrmann, Siles.
Verlag: Jo. Großens sel. Erben und Jo. Friedrich Braun
Leipzig, 1708
Thema: Advent
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Gottfried Fuhrmann war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Lieddichter des frühen 18. Jahrhunderts. Fuhrmann besuchte das Gymnasium in Liegnitz/Niederschlesien, wo u. a. der Dichter Christian Gryphius (1649-1706) einer seiner Lehrer war. Bereits als Student der Theologie verfasste Fuhrmann eine Liedsammlung auf die Evangelientexte des Kirchenjahres, die unter dem Titel 'Zions geistliche Wälder' im Jahr 1708 in Leipzig erschienen. Zur 200. Wiederkehr der lutherischen Reformation im Jahr 1717 erschienen aus seiner Feder 'Zwölf Christliche Jubel-Lieder' im Druck. Schließlich veröffentlichte er im Jahr 1722 noch weitere eigene Lieder unter dem Titel 'Andächtige Sabbaths-Stimme der Heiligen'.
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Den, nach seiner Niedrigkeit by amras_de

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Den, nach seiner Niedrigkeit

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Photo: Hauseingang in Dublin, Irland
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Den, nach seiner Niedrigkeit

- Lied für den zweiten Advent -

1.) Den, nach seiner Niedrigkeit,
Alle Himmel aufgenommen,
Jesus, wird voll Herrlichkeit
Einst als Richter wieder kommen,
Mit viel tausend Heiligen,
Die um ihn mit Jauchzen stehn.

2.) Zahllos, wie der Sand am Meer,
Sammeln dann sich Millionen.
Alle sieht und kennet er,
Allen kommt sei Tag zu lohnen:
Alles schweiget und er spricht,
Jeder fühlt: Gott hält Gericht.

3.) Jedem wird für jede Tat
Lohn auf ewig widerfahren:
Selbst der Herzen stillen Rat
Wird der Richter offenbaren.
Von den Worten wird auch dann,
Jeder seinen Lohn empfahn. (a)

4.) Schamvoll in den Staub gebeugt,
Hört der Übeltäter sprechen.
Im Gewissen überzeugt,
Fluch verdiene sein Verbrechen:
'Weich, dich hab ich nie gekannr,
Ewig sei von mir verbannt.'

5.) Aber in des Vaters Reich,
Um zu leuchten wie die Sonne,
Geht der Fromme, geht zugleich
Vom Gericht, zu Freud' und Wonne.
Hört entzückt den Zuruf an:
'Komm, Gesegneter, heran.'

6.) Richtet eure Brüder nicht,
Ob sie fallen oder stehen
Sind sie Christi: Sein Gericht
Wird sonst über e u c h ergehen.
Unvergesslich sei doch mir,
Guter Geist, dies Wort von dir!

7.) Ein geringes soll mir's sein,
Wenn ein Sterblicher mich richtet.
O, gefiel ich Gott allein
Der zur Treue mich verpflichtet!
Gib mir Gnade, dass ich treu,
Herr, in meinem Stande sei.

8.) Lass mich stets gewissenhaft,
Unbefleckt, im Frieden wandeln,
Eingedenk der Rechenschaft,
Fromm auch im Verborgnen, handeln.
Selbst die kleinste Sünde scheun,
Dir auch meine Freuden weihn.

9.) Der du schonend im Gericht
Über mich das Urteil fällest,
Und mich vor dein Angesicht,
Unbefleckt, mit Freuden, stellest,
Dir sei Preis und Herrlichkeit
Nun und bis in Ewigkeit.

(a) alte Form von empfangen
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Autor: Friedrich Wilhelm Loder
Melodie: Jesus, meine Zuversicht
oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich
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Wöchentliche Erbauungen durch auserlesene neue geistliche Lieder zum Privatgebrauch
Gesammelt von Johann Christoph Heckel
Verlag Elias Tobias Lotter
Augsburg, 1785
Liednummer 20
Thema: Advent
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Friedrich Wilhelm Loder, auch Lüder (* 14. Februar 1757 in Regensburg, † 31. Mai 1823) war Verwaltungsbeamter und evangelisch-lutherischer Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn eines hohenlohe-neuensteinschen Legationssekretärs beim fränkischen Kreise in Regensburg geboren. Anfangs durch Privatlehrer unterrichtet, besuchte er die Schulen in Weickersheim und Heilbronn und studierte seit 1776 in Jena und Göttingen Rechtswissenschaften. Durch Fürsprache seines unterdessen nach Ohrdruff in Thüringen versetzten Vaters erhielt er 1778 eine Anstellung als Aktuarius und machte sich durch die vollständige Neuordnung des Archivs verdient. 1784 wurde er zum Kanzleirat und 1795 zum Hofrat befördert und vertrat daneben noch seinen Fürsten als Abgeordneter beim gothaischen Landtag. Eine Gehirnerschütterung, die er sich infolge eines Sturzes von einem scheugewordenen Pferd zuzog, führte 1823 zum Tod. Loder war auch Dichter von geistlichen Liedern, in denen er seinen innigen Glauben ausdrückte. Vierzig seiner Lieder wurden in Georg Ernst Waldaus Sammlung 'Geistliche noch ungedruckte Lieder', die 1781 in Nürnberg erschienen, erstmals veröffentlicht.
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Aus dem Buch: Bald wird der Himmel purpur glühen. Geistliche Adventslieder aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783751952606, 19,90 â‚

Der volkreich' Erdenkreis und alles, was er heget by amras_de

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Der volkreich' Erdenkreis und alles, was er heget

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Photo: Hauseingänge in Dublin, Irland
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Der volkreich' Erdenkreis und alles, was er heget

1.) Der volkreich' Erdenkreis und alles, was er heget,
In fettem (a) Mutterschoß zu Füßen sich hinleget
Dem höchsten Wundergott. Ihr Boden, uns was sich
Auf selbem hält und nährt, preist Gott einmütiglich.

2.) Wo sich die stille See tief unergründlich findet,
Daselbst hat Er die Erd' auf festem Grund gegründet.
Wo unausforschlich schwebt der große Wasserlauf, (b)
Daselbsten hat Er sie gebreitet obenauf.

3.) Wer wird so würdig sein, wo Gottes Berge sehn,
An dem gepriesen Ort frohlockend einzugehn?
Wer mag so selig sein, zu nehmen freien Stand,
Wo Gottes Heiligkeit bewohnt ihr Vaterland?

4.) Wer Unschuld in der Hand und Reinlichkeit im Herzen
Behält untadelig, der sich nicht lässt beschwärzen
Durch loser Ehren Ruß, liebt Wahrheit allezeit,
Nicht schwöret liederlich, tut keinen falschen Eid.

5.) Zu dem wird sich der Herr mit reichem Segen nahen,
Er wird von seinem Gott, Rat, Hilf' und Trost empfahen. (c)
Gott bleibet allezeit sein' Hoffnung, Schutz und Heil,
Der die Gerechtigkeit ihm schenkt für seinen Teil.

6.) Dies nämlich wird genannt das göttliche Geschlechte,
Die auserwählte Kirch', in welcher nur Gerechte
Und Gottes Kinder sind, die stets nachfragen Ihm,
Sein Antlitz suchen gern und folgen seiner Stimm'.

7.) Erweitert Tür' und Tor an allen euren Orten,
Macht größer die Gewölb', erhöhet eure Pforten,
Stellt Ehrenbögen auf, bereitet Steg und Weg,
Auf dass einziehen durch der Ehrenkönig mög.

8.) Erkläret aber vor (d), und deutet an ein wenig,
Wer ist der große Fürst? Wer ist der Ehrenkönig?
Er ist der starke Held, sieghaftig jederzeit,
Unüberwindlich groß und mächtig in dem Streit.

9.) Erweiter deine Tor', o Welt, mach hoch die Türen,
Der Ehrenkönig will einziehend triumphieren.
Wer ist derselbe denn? Er heißt Herr Zebaoth, (e)
Er ist der Ehrenfürst, der allerhöchste Gott.

(a) fruchtbaren
(b) das Meer
(c) alte Form von empfangen
(d) vorher
(e) Zebaoth ist ein Ehrenname Gottes. Er kommt aus dem Hebräischen und bedeutet soviel wie 'Heere' oder 'Heerscharen'
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Autor: Wolf Helmhard von Hohenberg
Melodie: eigene Melodie
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Die Mit Teutschen Saiten überzogene, Heilige Kron-Harffe
Oder Verfassung des gantzen Psalter Davids in Teutsche Reim-Gebände
von Wolf Helmhard von Hohenberg
Druck und Verlag Michael und Johann Friedrich Endter
Nürnberg, 1680
Liednummer 24
Thema: Advent
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Gegenstand: Psalm Nr. 24
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Freiherr Wolf Helmhard von Hohenberg, selten fälschlicherweise Hohberg, (* 20. Oktober 1612 in Lengfeld/Niederösterreich, † 1686 in Regensburg) war ein österreichischer Militärbeamter evangelischer Konfession, Schriftsteller und Verfasser geistlicher Lieder. Im Jahr 1632 trat Hohenberg in den Militärdienst ein und betrieb nebenbei seine wissenschaftlichen und literarischen Studien. Nach elf Jahren Dienst zog er sich ins Privatleben zurück und wurde im Jahr 1652 in die Vereinigung der 'Fruchtbringenden Gesellschaft' aufgenommen. Infolge der Bedrückungen der Menschen evangelischen Bekenntnisses verkaufte er 1665 seinen Besitz in Österreich und zog nach Regensburg, wo er 21 Jahre später verstarb. Als sein Hauptwerk gilt ein in 40.000 Alexandrinerversen verfasstes Loblied auf Rudolph von Habsburg. Darüber hinaus verfasste er unter dem Titel 'Die mit Teutschen Saiten überzogene, Heilige Kron-Harffe oder Lust- und Artzney-Garten des Propheten Davids' eine Nachdichtung der Psalmen des Alten Testaments und neben der epischen Dichtung 'Die unvergnügte Proserpina' (1661) eine Lebensbetrachtung seiner Militärzeit, die ab 1712 in mehreren Auflagen in Nürnberg unter dem Titel 'Feld- und Landleben' erschien. Das von dem Pfarrer und Hymnologen Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) initiierte und nach seinem Tod ab 1904 in Gütersloh von Wilhelm Christian Ludwig Tümpel herausgegebene mehrbändige Werk 'Das deutsche evangelische Kirchenlied' enthält drei Lieder von Hohenberg.
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Aus dem Buch: Bald wird der Himmel purpur glühen. Geistliche Adventslieder aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783751952606, 19,90 â‚

Sei fröhlich, was da weint! by amras_de

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Sei fröhlich, was da weint!

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Photo: Hauseingang in Dublin, Irland
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Sei fröhlich, was da weint!

1.) Sei fröhlich, was da weint!
Der große Held erscheint.
Er kommt, von allem Bösen
Mit Macht uns zu erlösen.
Frohlocket, Gottes Kinder.
Es naht der Überwinder.

2.) Der Herr der Herrlichkeit
Geht selber in den Streit.
Er wird aus Sklavenketten
Des Todes uns erretten
Und Freiheit, Licht und Leben
Uns göttlich wiedergehen.

3.) Singt laut des Herren Ruhm.
Zu seinem Eigentum
Kommt er, uns durch sein Sterben
Auf's neu sich zu erwerben,
Und in der Welt voll Sünden
Ein Himmelreich zu gründen.

4.) So steh ich wohlgemut,
Gestärkt durch Jesu Blut,
Geschirmt durch meinen Glauben.
Nichts kann den Sieg uns rauben.
Denn seit der Held erschienen,
Muss selbst der Tod uns dienen.

5.) In ihm, der Leben schafft,
In Jesu hab ich Kraft.
Ob schwach die Tat auch bliebe:
Es stärkt sie Jesu Liebe.
Und von des Lebens Schwächen
Will Gott uns ledig sprechen.

6.) O Jesu, Himmelslicht,
Nun hab ich Zuversicht.
Gott will und wird der Armen
In Gnaden sich erbarmen,
Und uns ein ew'ges Leben
Zu höhern Freuden geben.

7.) Wohlan, so steh ich fest,
Weil Christus mich nicht lässt. (a)
Der steht in allem Streite
Mir mächtiglich zur Seite,
Und reicht mir einst vom Throne
Die Überwinderkrone.

(a) verlässt
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Autor: Gottfried Wilhelm Fink
Melodie: Auf meinen lieben Gott trau ich
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Sammlung geistlicher Lieder
zum Gebrauch für Schulen
Verlag Friedrich Chr. Wilhelm Vogel
Leipzig, 1827
Liednummer 11
Thema: Advent
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Gottfried Wilhelm Fink, auch Finck (* 8. März 1783 in Sulza (ehemals Stadtsulza im Kurfürstentum Sachsen); † 27. August 1846 in Leipzig) war ein deutscher Hochschullehrer, evangelisch-lutherischer Pfarrer, Musiktheoretiker, Komponist und Dichter. Im Jahr 1804 immatrikulierte sich Fink an der Universität in Leipzig, wo er bis 1808 Theologie studierte und erste Werke komponierte und dichtete. 1811 trat er ins geistliche Amt, als er das Vikariat in Leipzig leistete. Er gründete darüber hinaus eine Erziehungsanstalt, die er bis 1829 leitete. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts war er dann Redakteur der 'Allgemeinen musikalischen Zeitschrift' und übernahm im Jahr 1827 für 15 Jahre deren Chefredaktion. Ab 1838 lehrte Fink an der Universität Leipzig, bis er im Jahr 1841 Privatdozent der Musikwissenschaft wurde. Im Jahre 1838 wurde ihm die Ehrendoktorwürde seiner Universität verliehen. In das Jahr 1841 fiel sein Eintritt in die Preußische Akademie der Künste in Berlin; ein Jahr später wurde er zum Universitätsmusikdirektor ernannt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Lieder und Balladen, wobei er die Texte selbst schrieb. Von seinen geistlichen Liedern sind 22 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus schrieb er musiktheoretische und musikgeschichtliche Werke und wurde einer breiten Öffentlichkeit als Herausgeber des 'Musikalischen Hausschatzes der Deutschen' bekannt, für den er fast tausend Lieder sammelte. Eine Anthologie für mehrstimmige Männerchöre, die 'Deutsche Liedertafel', rundete sein Werk ab.
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Aus dem Buch: Bald wird der Himmel purpur glühen. Geistliche Adventslieder aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783751952606, 19,90 â‚

Der Sonnenuntergang des Himmels Abendrot by amras_de

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Der Sonnenuntergang des Himmels Abendrot

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Photo: Hauseingang in Irland
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Der Sonnenuntergang des Himmels Abendrot

1.) Der Sonnenuntergang des Himmels Abendrot,
Das schwarze Kleid der Nacht, der Schlaf - der halbe Tod.
Entkleidung, Müdigkeit und Hoffnung, aufzustehen,
Dies alles reizet mich, o Gott, vor dich zu gehen.

2.) Die Sonne geht - nicht du! O meiner Seelen Licht,
O Wärm', O Lebens-Trieb! O Freud, entweiche nicht!
Lass deines Sohnes Sonn' am Himmel meiner Erde,
Dass seines Lebens Tag in mir nie dunkel werde.

3.) Der Seelen Abendrot, das Bild der Heuchelei,
Da zwar viel bunter Schein, und sonst doch nicht dabei
Als Nacht und Finsternis der Strafen, wie der Sünden.
Das lass, o Heuchlerfeind, sich doch in mir nicht finden.

4.) Die Nacht, der Höllen-Art, des Satans Herrschens-Zeit,
Der Träum- und Larvenspiel, das Bild der Traurigkeit,
Der Sünden Konterfei (a), die Blindheit im Gemüte
Treib ferne von mir weg durch steten Tag der Güte.

5.) Und bleibt gleich noch in uns der alte Seelenschlaf,
Der durch der Schlangen Gift in Adam (b) uns betraf:
So lass das Lebenswort doch mich stets auferwecken,
Wenn andre mit der Welt noch immer Mohnsaft (c) lecken.

6.) Den bunten Rock der Welt, des alten Adams (d) Schuh,
Des Fleisches Karmisol (e) als unbequem zur Ruh,
Die hab ich abgelegt, die lass ich auch mit Freuden
Und Christi Grabe-Tuch soll mich zu Bette kleiden.

7.) Auch fühlt die Seele zwar des Leibes Müdigkeit
In ihrem Wettelauf und langem Christenstreit, (f)
Und sehnt durch Christum sich nach ihres Tages Ende,
Doch gibt sie sich, und dies allein, in deine Hände.

8.) Ist dieses denn für sie der Erden letzte Nacht,
So hat sie ja genug in Nächten zugebracht,
In Faulheit, Traum und Schlaf, und hofft, die Erztrompete (g)
Der dort versprochnen Zeit und jene Morgenröte.

9.) Dies ist mein Andachts-Feu'r, mein Herz ist dein Altar,
Ich bin das Opfer (h) selbst, hier brenn ich ganz und gar.
Wenn Sonn' und Abendrot, Nacht, Schlaf, Kleid, Glied vergehen,
So lass mein feurig' Herz dort wie die Sonne stehen.

(a) Antlitz, Gesicht
(b) Nach christlicher Vorstellung unterliegt jeder Mensch der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams auf ihn gekommen ist und erst durch Jesus Christus und seinen Opfertod am Kreuz aufgehoben wurde. Adam oder Moses, zwei Personen des Alten Testaments, werden häufig als Personifizierungen der Erbsünde benannt. Der durch Christi Opfertod erlöste Mensch ist demgegenüber der neue Mensch, die neue Kreatur oder der neue Adam.
(c) Mohn ist ein Betäubungsmittel, in der bildenden Kunst ist die Mohnkapsel das Attribut des Todes
(d) Nach christlicher Vorstellung unterliegt jeder Mensch der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams auf ihn gekommen ist und erst durch Jesus Christus und seinen Opfertod am Kreuz aufgehoben wurde. Adam oder Moses, zwei Personen des Alten Testaments, werden häufig als Personifizierungen der Erbsünde benannt. Der durch Christi Opfertod erlöste Mensch ist demgegenüber der neue Mensch, die neue Kreatur oder der neue Adam.
(e) Ein Kamisol ist ein Kleidungsstück des 16.–18. Jahrhunderts für den Oberkörper; hier im übertragenen Sinn: der menschliche Körper
(f) Glaubenskampf
(g) Trompeten werde das Signal zum Jüngsten Gericht geben
(h) Dankgabe, Geschenk
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Autor: Christian Knorr von Rosenroth
Melodie: Eigene Melodie
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gefunden in Christian Knorr von Rosenroth:
Neuer Helicon mit seinen neun Musen.
Das ist: Geistliche Sitten-Lieder,
von Erkäntnüs der wahren Glückseligkeit
und der Unglückseligkeit falscher Güter.
Von einem Liebhaber Christlicher Übungen.
verlegt bei Felßecker, Nürnberg 1699
Thema: Abendlied
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Christian Anton Philipp Knorr von Rosenroth (* 15. Juli 1636 in Alt-Raudten bei Wohlau/ Schlesien; † 4. Mai 1689 in Sulzbach in der Oberpfalz) war ein deutscher Universalgelehrter, Schriftsteller und evangelisch-lutherischer Lieddichter. Rosenroth wurde als Sohn des Pfarrers Abraham Knorr geboren und besuchte die Lateinschule in Fraustadt. Anschließend studierte er am Pädagogium in Stettin und ab 1655 Theologie, Jura, Geschichte, Philosophie, klassische und moderne Sprachen. Er schloss seine Studien im Jahr 1660 mit dem Magistertitel und einer Dissertation ab. In den folgenden Jahren setzte er seine Studien als Privatgelehrter fort, hielt sich vermutlich eine zeitlang in Wittenberg auf und bereiste von 1663 bis 1666 die Niederlande, Frankreich und England, wo er mit der Mystik und der Kabbala bekannt wurde. Durch Vermittlung seines Freundes Franciscus Mercurius van Helmont (1614-1699) wurde er im Jahr 1668 Hof- und Kanzleirat des zum Katholizismus konvertierten Pfalzgrafen Christian August zu Sulzbach (1622-1708). Knorr von Rosenroths Werk enthält Gelegenheitsdichtungen für den Sulzbacher Hof, Übertragungen von Sammlungen naturphilosophischer Werke und eine Zusammenstellung von Schriften der jüdischen Mystik. Von den vielen Liedern, die er für private Familiengelegenheiten dichtete, ist das Morgenlied 'Morgenglanz der Ewigkeit', für das er auf ein Gedicht von Martin Opitz (1597-1639) zurückgriff, noch heute in Gottesdiensten gern gesungenes Lied und steht u.a. im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993.
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Aus dem Buch: Nacht aus Licht. 526 geistliche Abendlieder und -gedichte aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783750470019, 19,90 €
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Hinunter ist der Sonne Schein by amras_de

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Hinunter ist der Sonne Schein

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Photo: Hauseingang in Irland
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Hinunter ist der Sonne Schein

1.) Hinunter ist der Sonne Schein
Die finstre Nacht dringt stark herein,
Leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht,
Lass uns im Finstern tappen nicht.

2.) Dir sei Dank, dass du uns den Tag
Vor Schad'n, G'fahr und mancher Plag'
Durch deine Engel hast behüt'
Aus Gnad' und väterlicher Güt'.

3.) Womit wir hab'n erzürnet dich,
Dasselb verzeih uns gnädiglich
Und rech'n es unsrer Seel' nicht zu, -
Lass schlafen uns in Fried' und Ruh'.

4.) Durch dein Engel die Wach' bestell',
Dass uns der böse Feind nicht fäll'.
Vor Schreck'n, Gespenst und Feuersnot
Behüt' uns heint (a), o lieber Gott.

5.) Die Seele samt dem Leib' und Leb'n,
Und alles, was du uns gegeb'n,
Befehlen wir jetzt in dein' Macht,
O Herr, halt drüber gute Wacht.

6.) Kommst du heint mit Posaunenschall
Und weckst zum G'richt die Menschen all,
So sind wir dein und bleiben dein,
Und gehn mit dir zum Leben ein.

7.) Wohlan, wir ruhn und schlafen wohl,
Der Teufel uns nicht schaden soll,
Drauf walt's Gott Vater und Gott Sohn,
Samt Heil'gem Geist ins Himmel Thron.

(a) heute Nacht
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Autor: Nikolaus Herman (Strophen 1-4)
Melodie: Christ, der du bist der helle Tag
oder: Nun jauchzt dem Herren alle Welt
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Geistreiches Gesang-Buch oder
Alter und Neuer auserlesener Liederschatz
von Kaspar Neumann
Verlag von Johann Carl Drachstedt
Budissin (Bautzen), 1778
Liednummer 48
Thema: Abendlied
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Nikolaus Herman (* um 1480 oder um 1500 in Altdorf bei Nürnberg; † 3. Mai 1561 in Sankt Joachimsthal in Böhmen) war evangelisch-lutherischer Kantor, Lehrer und Lieddichter. Herman war ab dem Jahr 1518 Kantor und Lehrer an der Lateinschule in St. Joachimsthal, wo er unter anderem mit dem Reformator Johannes Mathesius (1504-1565) zusammenarbeitete, welcher dort ab 1532 als Rektor der Schule und ab 1540 als Pfarrer wirkte. Im Jahr 1557 trat Herman in den Ruhestand. Seine über 150 Lieder, die er vor allem für die von ihm unterrichteten Kinder schrieb, veröffentlichte er im Jahr 1560 mit einem Vorwort von Paul Eber unter dem Titel 'Die Sonntagsevangelia über das Jahr in Gesänge verfasset'. Für die Bergleute, welche einen großen Teil seiner Gemeinde ausmachten, schrieb er für deren Lieder die Melodien. Viele von Hermans geistlichen Liedern, die sich durch Einfachheit und Frömmigkeit auszeichnen, sind überregional bekannt geworden und stehen wegen ihrer außergewöhnlichen Qualität und Beliebtheit in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 stehen hiervon allein zehn. Sein berühmtestes Lied ist das Weihnachtslied 'Lobt Gott, ihr Christen alle gleich', das bevorzugt in evangelischen Gottesdiensten am Heiligabend gesungen wird. Im Jahr 1855 erschien eine Sammlung seiner geistlichen Lieder in Halle/Saale.

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Aus dem Buch: Nacht aus Licht. 526 geistliche Abendlieder und -gedichte aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783750470019, 19,90 €
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O Jesu, treuer Hüter by amras_de

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O Jesu, treuer Hüter

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Photo: Hauseingang in Irland
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O Jesu, treuer Hüter

1.) O Jesu, treuer Hüter,
Groß sind die Liebesgüter,
Damit du mich beschenkt.
Du hast zu meinem Leben
Mir Unterhalt gegeben
Und mich in deinen Schutz geschränkt. (a)

2.) Ich habe deinen Segen
Auf allen meinen Wegen
Mit Überfluss gespürt,
Dass mich an diesem Tage
Kein Unglück, keine Plage,
Und auch kein Teufel hat berührt.

3.) Durch deine treue Gnade
Hat gar kein Leid noch Schade
Mich schwaches Kind geplagt.
Drum steh ich hier und singe
Für alle solche Dinge
Sei dir, Gott, ewig Dank gesagt.

4.) Allein bei deiner Güte
Hab ich mein ganz Gemüte
Von dir weit abgelenkt.
Ich habe dich betrübet,
Viel Sündliches verübet
Und dich, mein Vater, sehr gekränkt.

5.) Weil aber ich's bereue
Und um Verzeihung schreie:
Vergib mir meine Schuld!
Ach, so vergib die Sünde
Und hilf mir, deinem Kinde,
Noch weiter aus mit deiner Huld.

6.) Lass deiner Engel Scharen
Mich schützen und bewahren,
Dass mich auch diese Nacht
Der Teufel nicht verletze,
Noch mich in Unglück setze, -
Herr, decke mich mit deiner Macht.

7.) Halt mich in deiner Liebe,
Dass mich kein Leid betrübe,
Und wende schnellen Tod.
Gib auch, dass deine Treue
Mich abermal befreie
Von Schaden, Sturm und Feuersnot.

8.) Nimm, Jesu, Leib und Leben,
Und was du mir gegeben,
In deine Gnadenhut.
Ich will dich lassen sorgen
Jetzt diese Nacht und Morgen,
Behüte du mein Hab und Gut.

9.) Nun leg ich mich zu Bette,
Aus aller Not mich rette.
Und soll ich dieser Zeit
Durch sanften Tod entgehen, (b)
So lass mich auferstehen
Zu jenes Lebens Herrlichkeit.

(a) eingehegt, befriedet
(b) sterben
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Autor: Salomon Liskow
Melodie: Nun ruhen alle Wälder
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gefunden in:
M. Salomon Liscovius geistliche Lieder
herausgegeben von Julius Leopold Pasig
Im Rahmen der Edition Geistliche Sänger
der christlichen Kirche deutscher Nation,
herausgegeben von Wilhelm Schircks
gedruckt Halle [an der Saale], 1855
Verlag Julius Fricke
Thema: Abendlied
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Salomon Liskow, auch Liscow, Liscovius oder Lischkow, (* 25. Oktober 1640 in Niemitzsch/Kurfürstentum Sachsen, † 5. Dezember 1689 in Wurzen) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Er stammt aus der Gegend zwischen Ober- und Niederlausitz und wirkte als Pfarrer in Wurzen. Liskows Vater Johann war in Niemitzsch Pfarrer gewesen, ihn und seine Mutter hatte Salomon Liskow früh verloren. Er ging als Schüler in die Dresdner Kreuzschule und konnte ab dem Jahr 1660 mit einem Stipendium Theologie in Wittenberg studieren. Bereits damals zeigte sich seine hohe Begabung der Dichtkunst, mit der er bekannt wurde. Ab dem Jahr 1664 war er Pfarrer in Otterwisch und Stockheim im Kirchenbezirk Grimma. Im Juni desselben Jahres heiratete er Margaretha Nicolai, eine Tochter eines Amtsbruders aus Schwepnitz bei Bautzen, die ihm neun Söhne und vier Töchter schenkte. Im Jahr 1685 wechselte Liskow nach Wurzen, wo er vier Jahre später im Alter von 49 Jahren starb. In seinem Leben dichtete er weltliche und etwa 70 geistliche Lieder, die schnell Aufnahme in die evangelischen Kirchengesangbücher fanden. Seine Poesie entspricht dem frühen Pietismus, er gehört zu den besten Dichtern der evangelischen Christenheit; sein Werk wurde in seiner herausragenden Qualität oft mit dem Paul Gerhardts verglichen. Zwei Liedsammlungen von Liskow sind erhalten, sein 'Geistlicher Tugendspiegel', der im Jahr 1672 zum ersten Mal in Leipzig gedruckt wurde, erlebte mehrere Auflagen. Im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 steht sein Morgenlied 'In Gottes Namen fang ich an'.
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Aus dem Buch: Nacht aus Licht. 526 geistliche Abendlieder und -gedichte aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783750470019, 19,90 €
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Dir, Gott Vater ins Himmels Thron by amras_de

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Dir, Gott Vater ins Himmels Thron

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Photo: Hauseingang in Irland
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Dir, Gott Vater ins Himmels Thron

1.) Dir, Gott Vater ins Himmels Thron,
Ich dank durch Christum, deinen Sohn,
Dass heint (a) an diesem Tag du mich
Bewahret hast so gnädiglich.

2.) Ich bitte dich, ach lieber Herr,
All meine Sünde groß und schwer,
Die ich wieder dich hab getan,
Du wollest mir aus Gnad' erlahn. (b)

3.) In dieser Nacht mich auch bewahr
Vor Sünden, Übel und Gefahr.
Gib, dass mein Tun und Leben all
Dir, Herr, in Gnaden wohlgefall.

4.) In deine Händ' mein Leib und Seel'
Samt allem, was ich hab, befehl.
Obrigkeit, Weib, Kind, Freunde mein
Lass dir, o Gott, befohlen sein.

5.) Dein heil'ger Engel sei mit mir
Und mich bewache für und für,
Wenn mir der böse Feind nachtracht',
Dass er an mir find keine Macht.

6.) Hierauf ich sprech das Amen fein,
Glaub fest, mein Bitt' erhört werd' sein.
Gib, dass dafür ins Himmelsfreud'
Ich dir Dank sag in Ewigkeit.

Amen.

(a) ältere Form für 'heute'
(b) erlassen
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Autor: Albert Lüders
Melodie: Nun jauchzt dem Herren alle Welt
oder: Vom Himmel hoch, da komm ich her
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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer (†) und
Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Zweiter Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1905
Liednummer 323
Thema: Abendlied
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Albert Lüders war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Superintendent, der im 17. Jahrhundert in Pattensen lebte. Er verfasste eine Liedsammlung auf die Feiertage des Kirchenjahrs unter dem Titel 'Psalmodia Evangelica Oder Einfeltige Kurtze Erklärungen aller Fest- und Sontags-Evangelien durchs gantze Jahr', die 1626 mit mehreren Folgeauflagen erschien.
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Aus dem Buch: Nacht aus Licht. 526 geistliche Abendlieder und -gedichte aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783750470019, 19,90 €
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Sei, Herr, wenn alles schläft und ruht by amras_de

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Sei, Herr, wenn alles schläft und ruht

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Photo: Hauseingang in Irland
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Sei, Herr, wenn alles schläft und ruht

1.) Sei, Herr, wenn alles schläft und ruht,
Sei deinem Kinde Schirm und Hut,
Das jetzt in Schlummer sinket
Und, eingewiegt im Vaterarm,
Erquickung, Leben trinket.

2.) Wo noch ein Herz in Trauer weint,
Und wo kein Strahl der Hoffnung scheint,
Da trittst du, Herr, zur Stelle
Und trockne lind die Wangen ab
Und mach das Dunkel helle.

3.) Wo Menschentand und Eitelkeit
Der Lust des Schlummers Stunden weiht,
Da mahne Glanz und Schimmer.
Die Welt vergeht mit ihrer Lust,
Das Edle dauert immer.

4.) Und wo man böse Taten spinnt
Und in der Nacht auf Arges sinnt,
Da ruf es aus der Höhe,
Dass auch, was tiefe Nacht umhüllt,
Dein heil'ges Auge sehe.

5.) Nun schließ in deine Vaterhand
Mein Heimathaus, mein Heimatland,
Die Fernen und die Nahen!
Und Gut und Böse, Freund und Feind
Mag deine Huld umfahen! (a)

(a) alte Form von umfange
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Autor: Karl August Georgi
Melodie: Ohne Angaben
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Evangelischer Liedersegen
von Gellert bis zur neusten Zeit
Herausgegeben von Ferdinand Seinecke
Verlag Louis Ehlermann
Dresden, 1862
Liednummer 299
Thema: Abendlied
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Karl August Georgi, auch Carl (* 1. April 1802 in Naumburg an der Saale/Fürstentum Anhalt-Dessau; † 26. April 1867 in Dresden) war der erste Direktor der königlich-sächsischen Blindenanstalt zu Dresden. Er wurde als Sohn des königlich-sächsischen Militärarztes Christian August Georgi geboren und zog mit seinen Eltern nach Dresden. Er besuchte die renommierte Fürstenschule St. Afra in Meißen und studierte anschließend Philosophie und evangelische Theologie an der Universität Leipzig, wo er promovierte und Kandidat der Theologie wurde. Im Anschluss folgte eine Bildungsreise durch Deutschland, die Schweiz und nach Italien. Zurückgekehrt entwickelte Georgi Interesse für benachteiligte Menschen vor allem in den ärmeren Schichten und kam in Kontakt mit Ernestine Wilhelmine Flemming, der Witwe von Emanuel Gottlieb Flemming, der die erste private Blindenanstalt in Dresden gegründet hatte. Karl August Georgi heiratete nacheinander zwei Töchter Flemmings und engagierte sich fortan ebenfalls als Blindenpädagoge. Im Jahr 1830 wurde die ehemals private Blindenanstalt Flemmings mit dem vom König verliehenen Titel 'Königlich-Sächsische Blindenanstalt' in eine staatliche Einrichtung umgewandelt. Im Jahr 1843 wurde der 'Unterstützungsfonds für entlassene Blinde' gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Blinde nach der Ausbildung in der Blindenbildungsstätte in eine berufliche Selbstständigkeit zu begleiten, wobei Georgi sich die Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale zum Vorbild nahm. Seine im Jahr 1862 gegründete Blindenvorschule war der erste Kindergarten für blinde Vorschulkinder in Europa. Das Konzept von Georgi zur Förderung von Blinden ging später als 'Sächsisches System' in die Fachliteratur ein. Georgi veröffentlichte viele wissenschaftliche Abhandlungen zum Thema Blindenbildung und verfasste geistliche Gedichte, die im Jahr 1847 unter dem Titel 'Religiöse Lieder' erschienen. Eine weitere kleine Sammlung von fünfzehn Gedichten, die sich inhaltlich auf das Vater-Unser-Gebet beziehen, ließ Georgi im Jahr 1849 in Leipzig als Konfirmationsgabe drucken. Ferdinand Seinecke nahm acht Lieder Georgis in seine 1862 erschienene Liedersammlung 'Evangelischer Liedersegen von Gellert bis auf unsere Zeit' auf, die in Dresden erschien.
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Aus dem Buch: Nacht aus Licht. 526 geistliche Abendlieder und -gedichte aus 5 Jahrhunderten. ISBN: 9783750470019, 19,90 €
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Singet und klinget, ihr Menschen und Pfeifen by amras_de

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Singet und klinget, ihr Menschen und Pfeifen

Photo: Skulptur in Irland
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Singet und klinget, ihr Menschen und Pfeifen

- Ein Loblied der Miriam - (a)

1.) Singet und klinget, ihr Menschen und Pfeifen,
Krümmet und stimmet ein' Lobgesang an.
Lasst uns Drommeten und Flöten ergreifen,
Wer noch erzielen, und spielen, was kann.

2.) Schließet mit Fleiß die Kreise zusammen,
Tretet und redet dem Herren ein Lied.
Feuert gefeuerte Seelen und Flammen
Bis in das flammende Sternengebiet.

3.) Jova, der Herrscher der herrschenden Herren,
Jova, der prächtige, mächtige Mann.
Jova, der einzig versperren und zerren,
Jova, der schmeißen und reißen nur kann.

4.) In das verdammte Verderben und Sterben
In den verderblichen Abgrund der Welt,
Die da verstoßen den Herren und Erben,
Denen kein gnädiger Himmel gefällt.

5.) Jova, der große Monarche der Erden,
Jova, ihr Schwestern, ihr Schwestern, ach Gott!
Ach, der hat lassen ein Herrliches werden!
Herrliche Taten! Der Teufel ist tot!

6.) Pharao, Pharao, Reiter und Wagen,
Die uns mit Zittern und Splittern gesucht,
Haben die Gluten und Fluten verschlagen
Und in die Höhle der Höllen verflucht.

7.) Pfeifet und greifet dem Herren zu Ehren,
Krümmet und stimmet ein Lobgesang an.
Lasset euch bis an die Sternenwelt hören,
Elohim, Jova, der hat es getan!

(a) vgl. 2. Buch Mose, Kapitel 15, Vers 21

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Autor: David Trommer
Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben
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M. David Trommers
Niekerische Poesie, oder drey unterschiedene Theile allerhand geistlicher und weltlicher Gedichte
Verlag Andre Löffler
Dresden 1670
Thema: Bittgesänge, Gotteslob und -dank
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David Trommer (geboren um 1640 in Plauen im Vogtland, † 9. Februar 1714), war evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Nachweislich war er kursächsischer Pfarrer von Baggern und der Parochien Zülsdorf und Buckau, wo er noch am Ende des 17. Jahrhunderts sein Amt versah. Er erwarb die Würde eines kaiserlichen gekrönten Poeten und veröffentlichte Gedichte, Lieder und Sonette, sowie ein Singspiel von der Verehelichung Isaaks und Rebeccas, das im Jahr 1691 in Leipzig verlegt wurde. Eine Sammlung seiner Lieder erschien im Jahr 1693 in Dresden unter dem Titel 'Niekerische Poesie'. Von seinen geistlichen Liedern sind einige überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Passionslied mit acht Strophen und heißt 'Brich entzwei, mein armes Herze'.
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Können wir den Wohlstand tragen by amras_de

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Können wir den Wohlstand tragen

Photo: Auslage eines Geschäfts in Irland
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Können wir den Wohlstand tragen

1.) Können wir den Wohlstand tragen,
Wenn uns Gott viel Freuden schickt,
Warum wollen wir verzagen,
Wenn der Wehstand uns bestrickt,
Welchen unsre Missetat
Tausendmal verursacht hat?

2.) Niemand bringet goldne Gaben
Mit sich auf dies Jammertal.
Was wir um und an uns haben
Reicht uns nur zu Kreuz und Qual.
Also elend, nackt und bloß
Kommt man aus der Mutter Schoß.

3.) Wenn wir unsre Zeit und Leben
Nach der Welt verfluchten Pein
Wieder sollen übergeben
Durch ein seligs Stündelein.
Tragen wir auch nichts davon,
Alles bleibt der Welt zu Lohn.

4.) Er, der uns mit Segen füllet,
Welcher aus der milden Hand
Als ein reicher Brunnen quillet,
Wechselt oftmals unsern Stand
Und beschert vor Überfluss
Armut, Mangel und Verdruss.

5.) Drum sei Gott von Tag und Tagen
Und von aller Zeit auf Zeit
Ewigs Rühmen und Lobsagen.
Preis sei Gott in Ewigkeit,
Der uns in der Zucht noch hält,
Wie und wann es ihm gefällt.

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Autor: Heinrich Held
Melodie: ohne Angaben
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Geistliche Lieder der evangelischen Kirche
aus dem 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
von Dichter aus Schlesien und den umliegenden Landschaften verfasst
Erster Band
Herausgegeben von Julius Mützell,
Verlegt bei C. A. Schwetschke und Sohn,
Braunschweig, 1858
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Heinrich Held, auch Henrich, (* 1620 in Guhrau/Herzogtum Glogau in Schlesien; † 1659 in Stettin) war Jurist, Ratsherr und evangelisch-lutherischer Lieddichter. Infolge der Repressionen durch die katholische Gegenreformation musste die Familie Helds im Jahr 1628 von Guhrau in das 30 km entfernte Fraustadt in Schlesien übersiedeln. Um das Jahr 1637 besuchte er das Gymnasium in Thorn, um sich etwa im Jahr 1637 an der Universität in Königsberg zu immatrikulieren, wo er bis 1640 Rechtswissenschaften studierte. Held arbeitete anschließend als Hauslehrer und beendete sein Jurastudium spätestens im Jahr 1648 an der Hochschule in Rostock. Er kehrte nach Fraustadt zurück und war dort um 1651 als Rechtsanwalt tätig. Im Jahr 1657 wurde er zum Stadtsekretär in Altdamm bei Stettin ernannt, wo er ab 1658 auch als Kämmerer und Ratsherr wirkte. Sein literarisches Werk lässt sich der Ersten Schlesischen Dichterschule zuordnen. Von seinen geistlichen Liedern sind 45 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern des 17. bis 21. Jahrhunderts. Im Evangelischen Gesangbuch (EG) aus dem Jahr 1993 finden sich das von Held verfasste Adventslied 'Gott sei Dank durch alle Welt' (Nr. 12) und das Pfingstlied 'Komm, o komm, du Geist des Lebens' (Nr. 134).
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Im Leid greif ich nach einem Liede by amras_de

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Im Leid greif ich nach einem Liede

Photo: Skulptur bei der Burg von Cashel, Irland
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Im Leid greif ich nach einem Liede

1.) Im Leid greif ich nach einem Liede,
Das meinen bangen Geist erquickt.
Ja, wenn ich schon im Kreuz ermüde
Und mich der Trübsal Fessel drückt,
So stimm' ich froh und freudig an:
»Was Gott tut, das ist wohl getan!«

2.) Hab ich Verfolger, die mich plagen,
Macht mancher Feind mir tausend Not.
Was soll ich tun, soll ich verzagen?
Soll ich mich grämen bis zum Tod?
O nein, ich sing dann früh und spat:
»Wohl dem, der Gott zum Freunde hat!«

3.) Muss ich in steter Armut wallen, (a)
Fehlt es mir immerdar und dort,
Will mir das Los nie anders fallen,
Drückt mich der Mangel immer fort,
So sing ich hier, wie anderwärts:
»Warum betrübst du dich, mein Herz?«

4.) Soll mich der Krankheit Fessel drücken,
Wirft mich der Schmerz in Ohnmacht hin,
Will mich kein Balsam mehr erquicken,
So, dass ich ganz entkräftet bin,
So sing ich doch vor aller Welt:
»Mach's Gott mit mir, wie dir's gefällt!«

5.) Und muss ich auch zum Raube werden
Dem Tode, der nicht außen bleibt,
So stimm ich an, was auf der Erden
Mir alle Todesfurcht vertreibt.
Ich singe bis zum letzten Schluss:
»Ich weiß wohl, dass ich sterben muss.«

6.) Ja, legt man endlich die Gebeine
Zur dunklen Gruft der Erden hin,
So singt noch unter meinem Steine
Im Moder, der ich worden bin,
Mein Geist, der nach dem Himmel strebt:
»Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!«

(a) (auf dem Lebensweg) wandern
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Autor: Heinrich Gottlob Julius Keßler
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten
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Schwarzburgisches Sion
oder Schwarzburgs geistliche Liederdichter in biographischen Skizzen nebst einer Auswahl ihrer Lieder
Druck der fürstl. priv. Hofbuchdruckerei
Rudolstadt, 1857
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Heinrich Gottlob Julius Keßler (* 5. Juli 1778 in Ichstedt, Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt; † 4. Mai 1854) war ein deutscher Bauer und Familienvater von zehn Kindern, der geistliche Lieder verfasste. Im Jahr 1830 verlor er durch ein Feuer seine sämtliche Habe. Er starb bei seiner zweiten Tochter, einer verehelichten Kirchheim, zu Stameln bei Leipzig. Von seinen geistlichen Liedern ist eines überregional bekannt geworden und steht in der 1857 in Rudolstadt aufgelegten Liedsammlung 'Schwarzburgisches Sion', welche geistliche Lieddichter des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt in biographischen Skizzen sowie eine Auswahl ihrer Gedichte enthält. Es ist ein Kreuz- bzw. Trostlied mit sechs Strophen und heißt 'Im Leid greif ich nach einem Liede', wobei Keßler jede einzelne Strophe mit dem Liedanfang eines bekannten evangelischen Kirchengesangbuchliedes abschließt.
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Des besten Vaters reicher Segen by amras_de

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Des besten Vaters reicher Segen

Photo: Landschaft in Irland
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Des besten Vaters reicher Segen

1.) Des besten Vaters reicher Segen
Wird mir durch seiner Kinder Hand. (a)
Mich hält auf meiner Wallfahrt Wegen (b)
Der Menschheit segenvolles Band.
Bei regem Fleiß für Menschenwohl,
Da stehen Brüder mir zur Seite,
Und wirken mit und nehmen teil.

2.) Auch ruhen friedevoll im Grabe
So manche, die für mich gewacht,
Die eigne Ruhe, Blut und Habe
Für mich zum Opfer dargebracht.
Noch eh' ich dachte, eh' ich lebte,
Da wirkte edler Väter Sinn.
Und was ihr Mut und Fleiß erstrebte,
Ward mir zum segnenden Gewinn.

3.) Sie gründeten des Hauses Schwelle,
Wo fromme Andacht sich ergießt
Und wo der Wahrheit Segensquelle
Dem Alter und der Jugend fließt.
Noch reichet ihre heilge Gabe
Der Witwe und Waisen Brot,
Verlassnen Zuflucht, Hilf und Habe,
Wo Mangel oder Krankheit droht.

4.) Getragen auf der Menschheit Arme,
Gepflegt auf treuer Eltern Schoß,
Ward mir so froh und frei vom Harme (c)
Des jugendlichen Lebens Los.
Ich ruhe in der Vorwelt Schatten,
Ich ernte ihres Fleißes Saat,
Vom Glauben, den die Väter hatten,
Beseligt auf der Tugend Pfad.

5.) Und ich, ein Kind im großen Bunde,
Den Gottes Vaterliebe schließt,
Aus dem für jede Lebensstunde
Mir so viel Wohl und Freude sprießt.
Ich sollte nehmen und nicht geben,
Nicht Gott und Menschen dankbar sein?
Ja, auch für andre will ich leben,
Und noch der Nachwelt Segen streun.

6.) Dass auf der Welt es besser werde,
Dass Glück und Tugend möge blühn
Den jüngern Brüdern auf der Erde,
Auch wenn ich längst schon Asche bin.
Dann siegt die Liebe über Grenzen
Der kurz gemessnen Lebenszeit,
Und ihre edlen Taten glänzen
Hinüber in die Ewigkeit.

7.) Dein Vorbild, Jesu, soll mich leiten,
Erlöser, der für alle starb,
Und Trost und Heil für Ewigkeiten
Nach Gottes Rat auch mir erwarb.
Mein Dank, mein Wunsch ist, dass hienieden
Ich dir in Liebe ähnlich sei,
Und dass die Nachwelt noch im Frieden
Sich meines Tagewerks erfreu.

(a) kommt auf mich durch seiner Kinder Hand
(b) die Wallfahrt eines Menschen ist sein Lebenslauf, andere Wallfahrten kennen und brauchen Menschen evangelischen Bekenntnisses nicht
(c) Gram, Not

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Autor: Johann Jakob Meß
Melodie: Die Tugend wird durchs Kreuz geübet
oder: Wie groß ist des Allmächtgen Güte
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Gesangbuch für die evangelisch-christlichen
Einwohner des Herzogthums Nassau
Im Verlag des Centralfonds für
die Witwen und Waisen der Geistlichen
ca. 1864
Liednummer 684
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Johann Jakob Meß (* 25. Juli 1771 in zu Freirachdorf im Westerwald) war der evangelischer Pfarrer in Blessenbach in der Grafschaft Wied. Weitere Lebensdaten sind unbekannt. Von seinen geistlichen Liedern ist eines überregional bekannt geworden und steht in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. Jahrhunderts. Es ist ein Lied mit zehn Strophen und heißt 'In aller Welt, aus jedem Volk auf Erden'. Die von dem Pfarrer und Hymnologe August Jakob Rambach (1777-1851) ab 1817 herausgegebene mehrbändige 'Anthologie christlicher Gesänge' enthält ein weiteres Lied von Johann Jakob Meß.
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Der Herr ist mein Vertrauen by amras_de

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Der Herr ist mein Vertrauen

Photo: Schaf in Irland
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Der Herr ist mein Vertrauen

1.) Der Herr ist mein Vertrauen,
Mein Retter in der Not.
Kein Leid erweckt mir Grauen.
Dich fürcht ich nicht, o Tod!
Du drohst mit zorn'gem winke.
Doch fühl ich keinen Harm.
Ich weiß, wohin ich sinke,
Sink ich in Gottes Arm.

2.) Der Herr ist mein Vertrauen,
Ein Gott, der gern vergibt.
In werd', ich werd' ihn schauen,
Den Vater, der mich liebt.
Den Heiland werd' ich sehen,
Der mich vom Fluch befreit.
Mit Psalmen ihn erhöhen
Durch alle Ewigkeit.

3.) Der Herr ist mein Vertrauen.
Sein Recht ist meine Lust.
Ein Heiligtum ihm bauen
Will ich in meiner Brust.
Der Herr wird dich erhören,
O meiner Seele Flehn
Und stärke dir Gewähren
Auf seinem Pfad zu gehn.

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Autor: Daniel Schiebeler
Melodie: O Haupt voll Blut und Wunden
oder: Befiehl du deine Wege
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Mitauisches [lutherisches] Gesangbuch
Druck: Johann Friedrich Steffenhagen
Mitau (heute Jelgava, Lettland), 1771
Liednummer 1041
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Daniel Schiebeler (* 25. März 1741 in Hamburg; † 19. August 1771 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Lieddichter evangelisch-lutherischer Konfession. Der Sohn eines Kaufmanns besuchte in Hamburg die Gelehrtenschule des Johanneums und wurde zudem von einem Privatlehrer unterrichtet, der ihm die Welt der Literatur eröffnete. Bereits als junger Mann sprach Schiebeler mehrere Fremdsprachen. Ab 1763 studierte er in Göttingen Rechtswissenschaften und wechselte im Jahr 1765 an die Hochschule in Leipzig, wo er drei Jahre später promovierte. Noch im selben Jahr fand Schiebeler eine Anstellung als juristischer Kanoniker beim Domkapitel in Hamburg. Sein Leben war von zunehmender Kränklichkeit bestimmt und er verstarb im Alter von 30 Jahren an Schwindsucht. Von seinen geistlichen Liedern sind elf überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Osterlied mit drei Strophen und heißt 'Frohlockt dem Herrn, bringt Lob'. Die von dem Pfarrer und Hymnologe Nikolaus Joachim Guilliam Evers (1766-1837) herausgegebene Sammlung geistlicher Lieder, die 1817 in Hamburg erschienen ist, enthält vier Lieder von Schiebeler.
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Gott ist selbst mein Hirt und Hüter by amras_de

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Gott ist selbst mein Hirt und Hüter

Photo: Schafe in Irland
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Gott ist selbst mein Hirt und Hüter

1.) Gott ist selbst mein Hirt und Hüter,
Darum mir nichts mangeln wird.
Denn der Herr gibt Gnadengüter
Und zur grünen Auen führt.
Da, wo süße Wasser quillen,
Die Ruh' geben und Durst stillen.

2.) Er bekehret meine Seele
Und bringt mich auf guten Weg,
Labet mich mit Freuden-Öle,
Dass ich geh den rechten Steg,
Und sein Wort nicht zu verlassen
Weiset Er mir selbst die Straßen.

3.) Wenn ich gleich durch Tal und Schatten
Geh des Todes, graut mir nicht,
Weil der Herr will nicht gestatten
Ungelück dem Bösewicht.
Er ist bei mir, und sein Stecken
Tröstet mich in Not und Schrecken.

4.) Meinen Tisch Er reichlich füllet
Und schenkt vollen Becher ein.
Durst und Hunger Er mir stillet,
Salbst mein Haupt mit Öle rein,
Dass mein Feind mit Unmut siehet,
Was mir Guts von Ihm geschiehet.

5.) Gnad' und Guts wird mich begleiten
Hinten und vorn immerdar.
Sein Erbarmen wird zur Seiten
Von mir wenden ab Gefahr,
Dass in Gottes Haus ich bleiben
Werd' und ewiglich bekleiben. (a)

(a) verhaftet bleiben, (vergl. 'kleben')

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Autor: Gottfried Wegener
mögl. Melodie: Werde licht, du Stadt der Heiden
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer (†) und
Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Dritter Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1906
Liednummer 559
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Gegenstand: Psalm Nr. 23
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Gottfried Wegener, auch Wegner, Pseudonym: Georg Finwetter; (* 18. März 1644 in Oels /Herzogtum Oels in Niederschlesien; † 14. Juni 1709 in Königsberg/Preußen) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Schriftsteller. Wegener wurde als Sohn des Bürgermeisters von Eberswalde Martin Wegener (1616–1675) und dessen Frau Marie, geb. Hyller, geboren und besuchte Schulen in Breslau und in Thorn. Er studierte an der Universität Leipzig und ab 1663 in Königsberg Theologie und Wissenschaften. In Königsberg erwarb er im Jahr 1666 den Magistertitel und wurde zwei Jahre später als Archidiakon und Rektor der Schule nach Neustadt-Eberswalde berufen. Im Jahr 1674 übernahm er an der Nikolaikirche in Frankfurt/Oder ein Diakonat und wechselte im Jahr 1675 an die dortige Marienkirche. Ab 1676 hielt er Vorlesungen an der Universität Frankfurt/Oder und promovierte 1694 an der Universität Halle, übernahm 1695 eine außerordentliche Professur an der theologischen Fakultät der Universität Königsberg und war damit zugleich zweiter Hofprediger. Im Jahr 1669 heiratete er, seine Frau schenkte ihm in den folgen Jahren acht Kinder, von denen ihn nur drei überlebten. Im Jahr 1709 wurde Wegener zum ersten ordentlichen Professor befördert und damit verbunden zum Oberhofprediger und Assessor am samländischen Konsistorium. Bevor er diese Ämter antreten konnte, verstarb er. Wegner war auch Mitglied der Kurfürstlich-Brandenburgische Societät der Wissenschaften. Als Theologe der Lutherischen Orthodoxie verpflichtet, entfaltete er als Schriftsteller eine ungemein fruchtbare Tätigkeit und ließ mehr als einhundertfünfzig Schriften drucken. Neben vielen theologischen Themen berührt er unter anderem in seinen Werken auch Fragen zur Mathematik. Darüber hinaus betrieb Wegener eine Druckerei, die er für seinen taubstummen Sohn Gottlieb in Landsberg an der Warthe erworben hatte. Seine geistlichen Lieder veröffentlichte Wegener in seinem Buch 'Geistliche Oden, Psalmen und Lieder', das 1674 in Cölln an der Spree in vier Teile erschien. Im Jahr 1700 wurden am gleichen Verlagsort seine 'Deutsche Lieder und Gedichte' gedruckt. Das von dem Pfarrer und Hymnologen Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) initiierte und nach seinem Tod ab 1904 in Gütersloh von Wilhelm Christian Ludwig Tümpel (1855-1915) herausgegebene mehrbändige Werk 'Das deutsche evangelische Kirchenlied' enthält zwei Lieder von Wegener.
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Der Mensch lebt selig, lebt vergnügt by amras_de

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Der Mensch lebt selig, lebt vergnügt

Photo: Wegweiser in Irland
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Der Mensch lebt selig, lebt vergnügt

1.) Der Mensch lebt selig, lebt vergnügt,
Der Gottes Wege geht,
Die Macht verlorner Lust besiegt,
Fest in Versuchung steht.

2.) Er, er genießt die Seligkeit,
Die im Gewissen wohnt,
Wenn sich's des hohen Beifalls freut,
Womit es Gott belohnt.

3.) Noch größren Lohn erwartet ihn
In jener Ewigkeit,
Wenn er mit Gott ergebnem Sinn
Getan, was Gott gebeut. (a)

4.) Hilf, dass mit regem Eifer ich
Den Weg der Tugend geh,
Damit ich, Herr, im Himmel dich
In deiner Größe sehn!

(a) alte Form von 'gebietet'

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Autor: Heinrich Erhard Heeren
Melodie: Heil dem, der dich Religion
oder: Ich singe dir mit Herz und Mund
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Sammlung geistlicher Lieder - Band 1 -
Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers
Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg
Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths
Hamburg, 1817
Liednummer 483
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Heinrich Erhard Reinhold Heeren, (* 16. Februar 1728 in Wremen/Herzogtum Bremen, † 8. März 1811 in Bremen) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, Lehrer und Lieddichter. Heeren wurde als Sohn des Pfarrers Hermann Heeren (1688–1745) geboren und studierte von 1746 bis 1750 in Jena und Göttingen. Im Jahr 1754 wurde er Subrektor am 'Athenaeum' in Bremen, übernahm im Jahr 1760 eine Pfarrstelle in Arbergen bei Bremen und wurde 1775 als Domprediger nach Bremen berufen. Er war Mitarbeiter der Redaktion des 'Neuen Gesangbuchs der evangelisch-lutherischen Domgemeinde zu Bremen', das mit 950 Liedern im Jahr 1778 erschien. Aus der Feder von Heerens finden sich darin 32 eigene Beiträge und 27 Überarbeitungen älterer Lieder; diese 59 Beiträge veröffentlichte Heeren 1778 am Verlagsort Bremen in einem gesonderten Druck unter dem Titel 'Neue und veränderte geistliche Lieder'. Von diesen Liedern wurden einige auch in andere Kirchengesangbücher und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts übernommen. Sein bekanntestes Lied ist ein Ewigkeitslied mit zehn Strophen und heißt 'Der Freuden Fülle ist bei dir, mein Gott'.
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Ich sehe nur auf Gottes Willen by amras_de

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Ich sehe nur auf Gottes Willen

Photo: Rundturm und Kreuze in der Klosterruine von Clonmacnoise, Irland
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Ich sehe nur auf Gottes Willen

1.) Ich sehe nur auf Gottes Willen,
So wahr mich Gott in Jesu liebt.
Der muss sein teures Wort erfüllen,
Wenn mich die ganze Welt betrübt.
Drum ist mir vor dem Tod nicht leid,
Wenn nur der Geist im Herzen schreit:
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

2.) Ich bin einmal dazu geboren,
Dass ich mit Christo leiden muss.
Doch bin ich darum nicht verloren.
Das Fleisch empfindet Überdruss,
Die Seele bleibt in Gott befreit
Und spricht in aller Traurigkeit:
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

3.) Soll ich die Sündenangst erfahren,
Die zwar von außen mächtig scheint,
So wird sich Gott schon offenbaren,
Dass er's im Schmerzen gütig meint.
Wem nur sein Geist die Kraft verleiht,
Der singt in aller Traurigkeit:
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

4.) Zu guter Nacht, ihr eitlen Dinge!
Was ihr versprecht, das taugt mir nicht.
Denn alle Welt ist zu geringe,
Wenn Gott sein ewig Gut verspricht.
Dann ruft mein Herz: Ich bin bereit
In Hoffnung jener Seligkeit,
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

5.) Nur etwas geht mir noch zu Herzen:
Gott lässt mir oftmals Leid geschehn,
Da meine Freunde voller Schmerzen
Auf die betrübten Wechsel sehn.
Doch weil der fromme Gott gebeut, (a)
So denket die Gelassenheit:
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

6.) Gott wird des Helfens doch nicht müde,
Es wacht sein allerliebster Sohn,
Der gibt dem schüchtern Herzen Friede,
Es ruft der angenehme Ton:
Es währet eine kleine Zeit,
Das Leiden dieser Sterblichkeit.
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

7.) Gesetzt, dass ich auch endlich sterbe,
Doch lass ich meinen Jesum nicht.
Der mir ein unverwelklich' Erbe
Durch dieses letzte Wort verspricht.
Und weil mich dieser Trost befreit,
So seufz ich stets und bin bereit:
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

(a) gebietet

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Autor: Christian Weise
Melodie: Eigene Melodie
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Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesangbuch
für die königl. preuß. schlesischen Lande
Druck und Verlag Wilhelm Gottl. Korn
Breslau, 1860
Liednummer 1299
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Christian Weise (* 30. April 1642 in Zittau; † 21. Oktober 1708 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Pädagoge und Lieddichter. Weise wurde als Sohn des Lehrers Elias Weise geboren, studierte in Leipzig Theologie und legte 1663 eine Magisterpromotion ab. Dort entwickelte er Interesse für die Fächer Rhetorik, Politik, Historie und Poesie, in denen er nach seinem Studienabschluss für kurze Zeit Vorlesungen hielt. Danach trat er 1668 in Halle/Saale eine Stelle als Sekretär am Hof des Herzogs August von Sachsen-Weimar an. Im Jahr 1670 wurde er Hofmeister beim Baron Gustav Adolf von der Schulenburg in Amfort bei Magdeburg, wechselte aber noch im selben Jahr als Professor an das Gymnasium in Weißenfels. Im Jahr 1678 wurde er Rektor des Zittauer Gymnasiums und übernahm außerdem die Leitung der dortigen Ratsbibliothek, die er im Laufe der Zeit beträchtlich ausbaute. Während seiner Zeit als Rektor des Gymnasiums ließ er die Schüler viele seiner rund 50 Theaterstücke aufführen. Seine Volksverbundenheit brachte er in Komödien in Oberlausitzer und nordböhmischer Mundart zum Ausdruck. Als besonderes Verdienst wird ihm zugeschrieben, das Zittauer Stadttheater zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt entwickelt zu haben. Weise führte Ende des 17. Jahrhunderts als Rektor des Zittauer Gymnasiums Deutsch als Unterrichtssprache ein. Er schrieb vor allem Schuldramen und satirische Werke über soziale und politische Missstände seiner Zeit. Dabei kritisierte er die adlige Welt aus bürgerlicher Sicht und verwendete einen für die Barockzeit ungewöhnlich nüchtern-realistischen Stil. Er schrieb über 200 geistliche Lieder, die in zwei Sammlungen, den beiden 1720 in Bautzen erschienenen Büchern 'Erbauliche Buß- und Zeit-Andachten' und 'Erbauliche Trost- und Sterbe-Andachten', sowie in vielen Liedersammlungen und Gesangbüchern seiner Zeit erhalten sind. Sein bekanntestes Lied ist ein Ewigkeitslied mit sieben Strophen und heißt 'Gott lob, es geht nunmehr zum Ende'.
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Rühmt Menschen eure Helfer nicht by amras_de

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Rühmt Menschen eure Helfer nicht

Photo: Darstellung auf einem Hochkreuz an der Burg auf dem Fels von Cashel, Irland
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Rühmt Menschen eure Helfer nicht

1.) Rühmt Menschen eure Helfer nicht!
Gott ist allein Erretter,
Er - unsre Hilf' und Zuversicht.
Macht nicht aus Menschen Götter!
Der Herr ist groß von Rat,
Allmächtig, groß von Tat,
Die Güte selbst! Er spricht:
Ich helfe, zage nicht,
Vertraue meiner Güte!

2.) Auf Menschen baut Verwegenheit,
Und gründet ihr Verderben.
Vertraut selbst Fürsten nicht zu weit.
Sie, Menschen, müssen sterben.
Hilft uns ein Mensch jemals?
Der Herr tat's. Er befahl's,
Er unterstützt die Kraft,
Die uns Errettung schafft.
Bleibt nicht bei Menschen stehen!

3.) Bald seht ihr: Menschen können nicht,
Wie gern sie helfen wollten.
Bald will, wie sehr der Mund verspricht,
Ihr Herz nicht, wie sie sollten.
Gar mancher Rohrstab brach,
Ein kleines Ungemach
Veränderte den Sinn.
Die Hilfe war dahin:
Nun schwand die stärkste Hoffnung.

4.) Gott kann und will und wird gewiss
Zu unserm Wohl verfügen.
Er gibt uns Licht in Finternis,
Nach Gram und Leid Vergnügen.
Aus Krankheit, Schwermut, Not
Errettet er. Der Tod
Muss, kann uns nichts befrein,
Der Weg zum Himmel sein.
Das ist die letzte Rettung.

5.) Wo ist dein Helfer? Fragen oft
Den Christen dreiste Spötter.
Du, Herr, erscheinst, und unverhofft
Verwirrst du sie, Gott Retter!
Es jauchzt die fromme Schar,
Vertraut dir in Gefahr,
Dein Tempel, jedes Herz
Erhebt sich himmelwärts.
Schaff uns in Nöten Beistand!

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Autor: Samuel Gottlieb Pezold
Melodie: Ein feste Burg ist unser Gott
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gefunden in der
Anthologie christlicher Gesänge
aus allen Jahrhunderten der Kirche
Sechster Band
Herausgegeben von August Jakob Rambach
verlegt bei J. F. Hammerich,
Altona und Leipzig, 1833
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Samuel Gottlieb Pezold (* 30. August 1734 zu Oels in Schlesien, † nach 1785) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Pezold war ab dem Jahr 1759 Pfarrer in Petschkendorf bei Lüben im Fürstentum Liegnitz in Niederschlesien. Er gab im Jahr 1785 eine Sammlung eigener geistlicher Lieder unter dem Titel 'Spätlinge einiger neuen geistlichen Lieder' in Glogau heraus. Der Band enthält 33 Lieder; eines davon nahm der Pfarrer und Hymnologe August Jakob Rambach (1777-1851) in seine ab 1817 erschienene mehrbändige 'Anthologie christlicher Gesänge' auf. Hierbei handelt es sich um ein Trostlied; es heißt 'Rühmt Menschen eure Helfer nicht'. Im Jahr 1773 erschien eine von Pezold verfasste Festags-Ode anlässlich der Einweihung der Westfälischen Friedens- und Fürstentumskirche in Glogau. Darüber hinaus übersetzte Pezold das theologische Werk 'Die Wahrheit der christlichen Religion' aus dem Französischen, das 1758 an den Verlagsorten Breslau und Leipzig verlegt wurde.
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In einem finstern Tal by amras_de

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In einem finstern Tal

Photo: Mauerreste in der Klosterruine von Clonmacnoise, Irland
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In einem finstern Tal

1.) In einem finstern Tal,
O mein Gott, muss ich wallen,
Da Grauen überall
Und Anstoß ist zu fallen.
Das wahre Lebenslicht
Geht immer auf mir nicht.
Die Nacht so schwerer Sünden
Lässt nirgends Trost mich finden.

2.) Der rechten Heimat Port, (a)
Dahin mit ganzen Sinnen
Ich trachte fort und fort,
Ist, ach, noch weit von hinnen.
Mein dunkeler Verstand
Liebt Irrtum allerhand.
Ich finde Mut und Willen
Mit keinem Gut zu stillen.

3.) Mich schreckt die Todesmacht
Und die Gewalt der Höllen.
Es ruht nicht Tag und Nacht
Der Satan mich zu fällen.
Das schöne Sonnenlicht
Taug mir zu leuchten nicht,
Ich werd, o Gott, nur müssen
Im Finstern ewig büßen.

4.) Doch nein: Dein helles Wort
Zeigt mir den Himmel offen.
Dies führt mich sicher fort,
Heißt mich auf Christum hoffen.
Es stecket meiner Bahn
Die Glaubensfackel an,
Des Glaubens, der in Sünden
Sich kann auf Gnade gründen.

5.) Dies ist mein fester Stab,
Ein wohl bewährter Stecken,
Bei dem nicht Höll' und Grab,
Nicht Sünd' und Not mich schrecken.
Nimm nur, o du mein Hort,
Nimm von mir nie dein Wort.
Dies lass zu allen Zeiten
Mir leuchten und mich leiten.

(a) Hafen

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Autor: Christoph Kaldenbach
Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer (†) und
Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Dritter Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1906
Liednummer 184
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Gegenstand: Psalm Nr. 119
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Christoph Kaldenbach, auch Caldenbach, (* 11. August 1613 in Schwiebus/Herzogtum Glogau; † 16. Juli 1698 in Tübingen) war ein deutscher Dichterhumanist und Schriftsteller evangelischer Konfession. Kaldenbach besuchte seit 1622 das Gymnasium in Frankfurt/Oder, wo er sich 1629 auch an der Universität immatrikulierte. Ab 1631 setzte er sein Studium der Philosophie in Königsberg fort, wo er 1639 eine Anstellung als Konrektor der Lateinschule fand. Ab 1645 war er Prorektor und erwarb 1647 den Magistertitel, worauf er im Jahr 1651 als Professor für Griechisch an die Universität Königsberg berufen wurde. Er war Mitglied der Dichtergruppe 'Kürbishütte' um Simon Dach. Sein Ruhm als Altphilologe führte 1656 zu seiner Berufung an die Universität Tübingen. Kaldenbach war viermal verheiratet und verstarb mit 84 Jahren unter Hinterlassung eines umfangreichen Nachlasses mit vielen Unikaten der Königsberger Dichter, die dadurch bis heute in Tübingen erhalten geblieben sind. Er verfasste zeitlebens eine große Anzahl gelehrter Abhandlungen und Gelegenheitsgedichte. Das von dem Pfarrer und Hymnologen Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) initiierte und nach seinem Tod ab 1904 in Gütersloh von Wilhelm Christian Ludwig Tümpel (1855-1915) herausgegebene mehrbändige Werk 'Das deutsche evangelische Kirchenlied' enthält neun Lieder von Kaldenbach.
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Ach treuer Gott, Herr Jesu Christ by amras_de

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Ach treuer Gott, Herr Jesu Christ

Photo: Landschaft im Südwesten Irlands (Burren-Nationalpark)
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Ach treuer Gott, Herr Jesu Christ

1.) Ach treuer Gott, Herr Jesu Christ,
Solln wir dir nicht was klagen?
Der höll'sche Jäger mit Macht und List
Will uns anfang' zu plagen.
Sein Pfeil lässt er bei Nacht und Tag
Übr'all um uns gern all' Ungemach
An Leib und Seel' zufügen.

2.) Nun lieber Herr, wir müssen zwar
Bekennen all und jede:
Wir haben bisher so viel Jahr
Missbrauchet deiner Güte
Und hätten freilich wohl verdient
Mit unsern großen Sünden,
Dass sich nun jetzt die Strafe find
Bei uns und unsern Kindern.

3.) Ab'r du, Herr Jesu, Gottes Sohn,
Hast durch dein Leid'n und Sterben
Für unsre Sünd' genug getan,
Uns g'macht zu deins Reichs Erben.
Und sitzest nun ins Himmels Thron,
Und ist Tod, Teuf'l und Hölle
Dir unter deine Füße getan,
Zu wend'n all Ungefälle.

4.) Drum bitt' für uns den Vater dein,
Dass er die Straf' abwende
Und lass uns ihm befohlen sein
In sein' göttliche Hände
Mit Leib und Seel' und was wir han
Und was wir tun und leiden
Und heiß den Teufel abelahn, (a)
Die Giftseuch' auszubreiten.

5.) Sei unser Schutz, Schirm, Burg und Hort
Wider des Teufels Wüten,
Wie du versproch'n in deinem Wort.
Lass unser treulich hüten
Die Engel dein, die du dazu
Geschaffen, dass sie alle Zeit
Uns bewahren in Fried und Ruhe
Wider des Satans Bosheit.

6.) Willst du ab'r auf solche Maß
Von dieser Welt wegraffen,
So g'scheh dein' Will', nur allein lass
Uns seliglich entschlafen.
Erhalt uns in der Hoffnung stet
Und in dem Glauben feste,
Bis uns endlich die Seel' ausgeht. -
Das ist das Allerbeste.

(a) abzulassen
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Autor: Johann Förster
Melodie: Erbarm dich mein, o Herre Gott
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer (†) und
Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Erster Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1904
Liednummer 72
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Johann Förster (auch: Johannes Försterus; * 25. Dezember 1576 in Auerbach/Vogtland; † 17. November 1613 in Eisleben) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Geboren als Sohn des Markt- und Landrichters von Lengenfeld Abraham Förster und seiner Frau Margarethe Klaus, die Tochter des Ratsherrn Johannes Klaus, wurde er am 25.12. getauft. Im Alter von 14 Jahren ging er an die Schule in Schneeberg, wo er vor allem seine Kenntnisse in der Lateinischen, Griechischen und Hebräischen Sprache entwickelte. 1573 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig und erwarb 1594 das Bacalaureat und 1597 den akademischen Grad eines Magisters. Zunächst hatte er sich auf Astronomie spezialisiert, wandte sich dann aber der Theologie zu und hielt Vorlesungen über Philosophie und Sprachen. Nachdem er 1600 die Dichterkrone verliehen bekam, wurde er als Sonnabendsprediger an der Thomaskirche angestellt. 1601 heiratete er Barbara, die Tochter des Oberstadtvogts von Leipzig Matthias Reichold und ging als Rektor seiner einstigen Ausbildungsstelle nach Schneeberg. 1603 wurde ihm die Aufgabe übertragen, als oberster Pastor in die St. Michaelskirche nach Zeitz zu gehen. Während dieser Zeit habilitierte er sich, wurde 1602 Baccalaureus an der theologischen Fakultät der Leipziger Hochschule, promovierte 1604 zum Lizentiaten und 1606 zum Doktor der Theologie. 1607 wurde er vom Kurfürsten Christian II. von Sachsen als ordentlicher Professor der Theologie und Prediger an der Wittenberger Schlosskirche an die Universität Wittenberg berufen. 1613 ernannte man ihn zum Generalsuperintendenten und Konsistorialpräsidenten der Grafschaft Mansfeld, worauf er nach Eisleben umzog. Im selben Jahr starb er im 37. Lebensjahr und wurde am 21. November in der Hauptkirche St. Andreas beigesetzt. Mit seiner Frau hatte er vier Söhne und vier Töchter, davon überlebten ihren Vater zwei Söhne und alle vier Töchter. Das von dem Pfarrer und Hymnologen Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) initiierte und nach seinem Tod ab 1904 in Gütersloh von Wilhelm Christian Ludwig Tümpel herausgegebene mehrbändige Werk 'Das deutsche evangelische Kirchenlied' enthält vier Lieder von Förster.
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