
Für den heutigen Samstag wurde bundesweit zu Demonstrationen unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ aufgerufen. Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen", verkündete der Veranstalter in einem Video. Damit ist auch klar, aus welcher Richtung der Protest kommt und entsprechend hoch ist auch der Querschnitt mit der sogenannten Querdenkerszene. Nicht neu ist auch die Teilnahme diverser Nazigruppen wie „Die Heimat“ und vieler sehr junger Teilnehmender aus dem Spektrum wie „Jung und Stark“.
Den Auftakt bildete ein „Autokorso“ vom Remydamm aus. Gegen 13 Uhr setzten sich ca. 25 Fahrzeuge in Bewegung. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl kann dieser Start als Misserfolg bezeichnet werden.
Ganz anders sah es beim zweiten Treffpunkt am Westentor aus. Hier versammelten sich laut Polizei in der Spitze bis zu 800 Teilnehmende. Eine krude Mischung aus Verschwörungsgläubigen, rechtsoffenen Friedensbewegten, Querdenkern und, wie oben erwähnt, einer großen Gruppe klassischer Nazis. Zu sehen waren eindeutige Symbole, Codes und auch Hitlergrüße. Letztere werden laut Polizeisprecher verfolgt.
Da ich die Querdenkerbewegung seit 2020 dokumentiere, habe ich viele Gesichter wiedererkannt. Die Verschmelzung der Szene mit offen bekennenden Nazis ist nicht neu. Schon 2020 war das deutlich sichtbar. Umso unverständlicher ist es, dass viele Medien das als etwas Neues verkaufen. Das ist schlichtweg falsch.
Beim Demonstrationszug vom Westentor zum Friedensplatz gab es viel und lautstarken Gegenprotest. Mehrere Sitzblockaden auf dem Wall brachten den Zug zum Stehen. Jedoch nicht lange. Die Polizei führte die Demonstrierenden an den Blockaden vorbei.
Die Abschlusskundgebung vor dem Dortmunder Rathaus war geprägt von Langeweile, wenigen und schlechten Redebeiträgen und noch schlechterer „Musik“.
Als die Nazis geschlossen den Platz verlassen wollten, wurden sie von der Polizei aufgehalten. Erst nach ca. einer Stunde durften sie in Begleitung der Polizei die Örtlichkeit verlassen. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch meine Berichterstattung beendet.
Man darf gespannt sein, wie sich das Gesamtbild im Bund darstellt und ob der Veranstalter motiviert genug ist weiter zu machen.