Bild: Mosaik zum Karsamstag aus Rosen und Dornenkrone
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Teure, bleiche, blutige Leiche
1.) Teure, bleiche, blutige Leiche,
Die für mich am Kreuze hing,
Die erduldet unverschuldet,
Was hier über dich erging:
Überwunden sind die Stunden,
Da dich Todesnacht umfing.
2.) Nehmet stille Jesu Hülle
Von dem Holz des Fluches ab,
Legt die Glieder liebend nieder
In das Grab, das Liebe gab!
O mein Leben, könnt' ich geben
Dir mein Herz zum reinen Grab!
3.) Nicht Verwesung, nur Genesung
Blüht aus diesem Grab empor.
Nach der Plage, nach der Klage
Steigst als Sieger du hervor,
Und der Deinen schmerzlich Weinen
Wandelt sich in Jubelchor.
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Autor: Otto Emil Schott
Melodie: ohne Angaben
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sonstige Quelle
Thema: Passion - Karsamstag
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Otto Emil Schott (* 4. Mai 1831 in Aichschieß/Königreich Württemberg, † 1901) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter des württembergischen Pietismus. Sein Vater war Pfarrer und später Oberinspektor des Waisenhauses von Stuttgart. Otto Emil Schott studierte von 1849 bis 1853 im theologischen Stift in Tübingen, an das er 1858 als Repetent (Dozent) berufen wurde. Im Jahr 1862 erhielt er seine erste Anstellung als Pfarrer in Berg bei Stuttgart und wurde 1867 als Archidiakon (Zweiter Hauptpfarrer) nach Reutlingen berufen. Er verfasste geistliche Lieder, die 1868 in Stuttgart unter dem Titel 'Tägliche Nahrung oder Schatzkästchen für alle Tage im Jahre' herausgegeben wurden. Im folgenden Jahr erschien das Buch 'Die sieben Worte am Kreuz in sieben Liedern'. Nach eigenen Angaben legte Schott bei der Abfassung seiner über 400 Lieder großen Wert auf Echtheit der Empfindungen, hinter die er die stilistische und formale Komposition zurücktreten ließ. Sein Buch 'Andenken an die Konfirmation', das 1895 erschien und auch Lieder enthält, erlebte mehrere Auflagen.
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