Einen Gipfel im eigentlichen Sinne besitzt der Rangitoto nicht. An seiner Stelle befindet sich der ausgeprägte Krater des Vulkans. Rings um diesen führt auf dessen oberem Rand ein Weg - der Rangitoto Summit Track. Wer nun aber erwartet, auf einem schmalen Rand rings um den Krater balancieren zu müssen, liegt falsch. Stattdessen wandert man einen gemütlichen Waldweg entlang. Folgt man ihm im Uhrzeigersinn, ist der links gelegene Krater fast nie zu sehen. Dafür wird man aber durch atemberaubend schöne Ausblicke auf Rangitoto Island, den Hauraki Gulf, Auckland und die benachbarten Inseln mehr als entschädigt.
Doch auch der Blick vor die eigenen Füße ist immer wieder lohnenswert, um die hiesige Flora in Augenschein zu nehmen, die ebenso interessant wie schön ist, wie diese Koromiko-Pflanze beweist.
Rangitoto Island liegt im Hauraki Gulf und ist noch gar nicht so alt. Die fast kreisrunde Insel, deren Durchmesser zwischen 4,8 und 5,8 Kilometern liegt, entstand vor sechs- bis siebenhundert Jahren im Zuge einer Reihe von Eruptionen des Vulkans Rangitoto, die sich wahrscheinlich über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren erstreckten.
Weil das vom Rangitoto ausgeschleuderte Material allein etwa sechzig Prozent des von allen Vulkanen des Auckland Volcanic Fields ausgeworfenen Materials umfaßt, ist der Rangitoto nicht nur der jüngste, sondern auch der größte Vulkan des Vulkanfeldes. Das ist mit bloßem Auge unmittelbar an seiner im Vergleich zu den anderen Vulkanen außerordentlichen Höhe zu erkennen, die 260 Meter beträgt.
Rangitoto bedeutet in der Māori-Sprache "Blutiger Himmel". Allerdings ist diese Bezeichnung irreführend, denn der vollständige Name lautet "Ngā Rangi-i-totongia-a Tama-te-kapua", was "Die Tage des Blutens von Tama-te-kapua" bedeutet. Tama-te-kapua war der Führer des Kanus Arawa waka und wurde auf der Insel schwer verwundet, nachdem er eine Schlacht mit dem Stamm der Tainui Iwi in der Islington Bay verloren hatte, einer Bucht, die zwischen Rangitoto und Motutapu Island liegt.