
Wie ist doch ringsum alles
1.) Wie ist doch ringsum alles,
So stumm und todesmüd;
Mahnung des großen Falles,
Der fasst, was grünt und blüht.
2.) Wie stürmen durch die Kräuter
Die Winde wild hinfort
Es ist kein Tag mehr heiter,
Und schaurig heult der Nord. (a)
3.) Herz, fühlst du jetzt die Klage,
Die durch die Erde geht,
Dass auch die schönsten Tage
Ein kalter Sturm verweht?
(a) der Nordwind
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Autor: Christian Böhmer
Melodie: Nun lasst uns gehn und treten
oder: Wach auf mein Herz und singe
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Lieder aus der Fremde und Heimath
von Christian Böhmer
Verlag Andreas Deichert
Erlangen, 1855
Thema: Herbstlied
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Christian Böhmer (* 1. Juni 1823 in Kusel/Rheinkreis im Königreich Bayern; † 21. November 1877 in Bosenbach) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Lieddichter. Er besuchte die Volks- und die Lateinschule in seiner Vaterstadt und anschließend die Gymnasien in Zweibrücken und Speyer. Im Jahr 1842 immatrikulierte er sich an der Universität in Erlangen, wo er Theologie studierte. Im Jahr 1848 trat er ins geistliche Amt, als er Vikar in Steinwenden, Rockenhausen und Einselthum wurde. Sein erstes Pfarramt erhielt er im Jahr 1852 in Dörrmoschel, wechselte 1856 nach Niederkirchen und im Jahr 1861 nach Schönau. Im Jahr 1865 war er Pfarrer in Einöllen und anschließend in Bosenbach bei Kusel, wo er verstarb. Böhmer veröffentliche im Jahr 1855 eine Sammlung seiner geistlichen Lyrik unter dem Titel 'Lieder aus der Fremde und Heimath' und 1874 in Kaiserslautern das Buch 'Weihnachtsfreud und Weihnachtsleid'.