
Grünhainichen, dass bei seiner ersten Nennung Mitte des 14. Jahrhunderts noch lediglich 'Heinichen' genannt wurde, besaß zunächst keine eigene Kirche. Mit dem Bau einer eigenen Kirche in den Jahren 1848-50 entfiel der bisherige Kirchgang im benachbarten Waldkirchen. Der Bauentwurf stammte von Christian Friedrich Uhlig, während Ratszimmermeister Karl Gotthelf Gläser die Bauausführung übernahm. Es handelt sich um ein schlichtes klassizistisches Bauwerk, wie es für Uhlig typisch ist. Bereits zuvor waren seine Entwürfe in anderen Kirchen der Region verwirklich worden, wie bspw. in Thalheim, Drebach, Mildenau oder Einsiedel.
Überregional bekannt wurde das erst seit 1551 mit dem Zusatz 'Grün' versehene Grünhainichen durch die Schnitzerei, womit die Häusler des Ortes seit jener Zeit einen Zuverdienst erlangten. Zunächst entstanden so Löffel, Kästen, Pfeifen, Teller und andere Gebrauchsartikel. Ab dem 18. Jahrhundert verlagerte sich die Produktion auf Spielfiguren, verzierte Butterformen, Waldtiere und Trachtenfiguren. 1767 waren in den über 70 Wohngebäuden des Ortes nur noch 13 Bauern ansässig. Der Verkauf wurde hier bald auch von Verlegern organisiert, die ihre Waren auf Messen in ganz Deutschland anboten.
Besondere Bekanntheit erlangte die Herstellung von Musikantenengeln, wie sie bis heute von der 1915 hier gegründeten Firma Wendt & Kühn angeboten werden. Das Unternehmen befindet sich im Fachwerkhaus Chemnitzer Str. 40, welches 1844 an für die Spielwarenfirma Carl Weber errichtet worden war. Diese Jahreszahl findet sich in dem aus Porphyr gestalteten Portal, während die Jahreszahl 1916 auf dem anderen Türsturz die Erweiterung durch die damals neu gegründete Firma Wendt & Kühn anzeigt.
Mehr zur interessanten Firmengeschichte: www.wendt-kuehn.de/manufaktur/firmengeschichte/