
Photo: Löwenkopf am Wiesbadener Rathaus
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Herr, Gott, dich loben wir
1.) Herr, Gott, dich loben wir,
Herr, Gott, wir danken dir,
Dir Jubellaut und Lieder!
Anbetung beugt vor dir auf's Angesicht uns nieder,
Anbetend jauchzen wir,
Erretter, auf zu dir.
2.) Du bist's, der Rettung schafft,
Du rufst der Völker Kraft
Empor aus ihrem Schlafe,
Weihst zu Vergeltern sie, des Frevels, Unrechts Strafe,
Führst im gerechten Krieg
Sie zum Triumph, zum Sieg.
3.) Du rufst zu Schutz und Wehr
Die Fürsten weit umher.
Bewahrst auf ihren Thronen
Den Vätern ihres Volks ihr Recht und ihre Kronen,
Und gibst der Völker Glück
In ihre Hand zurück.
4.) Lob, Dank sei dir gebracht,
Du Gott der Stärk' und Macht!
Aus langer Knechtschaft Ketten,
Des Unterjochers Druck und glorreich zu erretten,
- Trotz des Verderbers Wut! -
Gabst du uns Kraft und Mut!
5.) Des eignen Frevels Raub,
Liegt seine Macht im Staub.
Frei sind die Völker wieder.
Dank dir, wir sind erlöst, sein Schreckensreich sank nieder!
Von seinen Höhen fällt,
Wer neben dich sich stellt.
6.) Sei hochgebenedeit,
Herr, Gott von Ewigkeit!
Sei, Vater lobgesungen
Rings auf der Erde Kreis von freier Völker Zungen!
Die Rettung kam von dir,
Herr, Gott, dich loben wir.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Autor: Johann Friedrich Schink
Melodie: ohne Angaben
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Gesänge der Religion
von Johann Friedrich Schink
Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage
Verlag Theodor Chr. Fr. Enslin
Berlin, 1817
Thema: Land, Volk und Obrigkeit
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Johann Friedrich Schink (* 29. April 1755 in Magdeburg/Herzogtum Magdeburg, † 10. Februar 1835 in Sagan/Schlesien) war deutscher Schriftsteller und Verfasser geistlicher Lieder, die auch in evangelische Kirchengesangbücher aufgenommen wurden. Er erhielt Unterricht teils durch Privatlehrer, teils auf der Schule des Klosters 'Unserer lieben Frauen' in seiner Vaterstadt. Im Jahr 1773 immatrikulierte er sich an der Universität in Halle/Saale, wo er sich neben dem Studium der Theologie auch mit poetischen Versuchen beschäftigte. Er schrieb für Leipziger und Göttinger Musenalmanache, und auch für das Leipziger 'Taschenbuch für Dichter und Dichterfreunde'. Nach Beendigung seiner Studien begab er sich nach Berlin, wo er als Kandidat für das Predigtamt lebte, sich aber dann der dramatischen Dichtkunst widmete. Im Jahr 1779 ging er nach Hannover, wo er bei der Nouseuilschen Schauspielergesellschaft als Dichter angestellt wurde, ab 1780 lebte er in Wien und verlegte im folgenden Jahr seinen Wohnsitz nach Graz in der Steiermark, wo er eine Reihe dramaturgischer Arbeiten verfasste. Im Jahr 1806 zog er nach Rellingen in Holstein. Nach Beendigung des Freiheitskrieges lebte er wieder in Berlin. Die Herzogin von Kurland setzte dem Dichter ein Jahresgehalt aus, das ihm ein von Sorgen unbeschwertes Leben ermöglichte. Nach dem Tod seiner Mäzenin ernannte ihn deren Tochter, die Herzogin von Sagan, zu ihrem Bibliothekar. Seine geistlichen Lieder erschienen im Jahr 1817 in Berlin unter dem Titel 'Gesänge der Religion'.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++