Am 15. Juli 2018 herrschte in Moritzburg sommerliches Wetter mit Temperaturen um die 28 Grad Celsius. Die Sonne schien nahezu ununterbrochen, der Himmel war weitgehend wolkenlos, begleitet von leichtem Wind. Ideale Bedingungen für einen Spaziergang durch das barocke Ensemble und die umliegende Teich- und Waldlandschaft.
Moritzburg, eine Gemeinde nordwestlich von Dresden im Freistaat Sachsen, ist bekannt für das gleichnamige Schloss, das auf einer künstlich angelegten Insel im Schlossteich liegt. Das ursprüngliche Jagdschloss entstand im 16. Jahrhundert unter Herzog Moritz von Sachsen. Es diente vorrangig der höfischen Jagd, einem bedeutenden Aspekt des adeligen Lebens in der Frühen Neuzeit. Die heutige Gestalt des Schlosses geht auf die Umbauten im Barockstil zurück, die im 18. Jahrhundert unter August dem Starken erfolgten. Ab 1723 ließ dieser das Renaissanceschloss durch den Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann zu einem vierflügeligen barocken Jagd- und Lustschloss umgestalten. Die achsensymmetrische Anlage wird durch vier runde Ecktürme und einen zentralen Kuppelbau geprägt, umgeben von Wasserflächen und Alleen.
Das Innere des Schlosses beherbergt eine Vielzahl original erhaltener Räume mit aufwändigem Interieur, darunter das Federzimmer, dessen Wände mit über einer Million exotischer Vogelfedern geschmückt sind. Die Raumgestaltung folgt höfischer Repräsentationskultur mit aufwändigen Deckengemälden, barocken Möbeln, Jagdtrophäen und Porzellanobjekten. Schloss Moritzburg war nicht nur Jagdresidenz, sondern diente auch der höfischen Sommerfrische. Die Verbindung von Architektur, Natur und Herrschaftsinszenierung zeigt sich in der Anlage von Sichtachsen und Wasserläufen, die das Schloss mit anderen Gebäuden im Gelände verbanden.
Ebenfalls zur Anlage gehört das Fasanenschlösschen, ein Rokokopavillon aus dem späten 18. Jahrhundert, das unter Kurfürst Friedrich August III. errichtet wurde. Das kleine Lustschloss liegt am Niederen Großteich und wurde als Ort der Zerstreuung und des gesellschaftlichen Rückzugs genutzt. In seiner unmittelbaren Umgebung befindet sich der Leuchtturm von Moritzburg, ein seltener Binnenleuchtturm, der rein dekorativen Zwecken diente und als Kulisse für maritime Festlichkeiten errichtet wurde. Er war Teil einer künstlich inszenierten Szenerie mit nachgestellten Seeschlachten auf dem Teich.
Die Gesamtanlage von Schloss Moritzburg steht beispielhaft für die Verbindung von höfischer Architektur mit landschaftlicher Gestaltung. Sie spiegelt die gesellschaftlichen und kulturellen Ideale des sächsischen Hofes im Zeitalter des Barock wider. Die Schloss- und Parkanlage steht seit Jahrzehnten unter Denkmalschutz und gehört heute zu den bedeutendsten barocken Bauwerken Sachsens.
Die Umgebung von Moritzburg ist geprägt durch ein großflächiges Teich- und Waldgebiet, das ursprünglich zur Versorgung des Schlosses und zur Durchführung höfischer Jagden diente. Das Moritzburger Teichgebiet besteht aus mehr als 25 künstlich angelegten Teichen, die bereits im Mittelalter zur Fischzucht genutzt wurden. Sie sind heute ein wichtiges Refugium für Wasservögel und Amphibien. Zu den größten Teichen zählen der Dippelsdorfer Teich, der Frauenteich und der Niedere Großteich. Die Flachwasserbereiche sind von Röhrichten, Schilf und Ufergehölzen gesäumt und bieten Brutplätze für Graureiher, Haubentaucher, Teichhühner und seltene Entenarten wie die Knäkente. Auch Kormorane und Fischadler lassen sich beobachten.
Das angrenzende Friedewald-Gebiet stellt eine hügelige Mischwaldlandschaft dar, die sich über mehrere Quadratkilometer erstreckt. Hier dominieren Laubmischwälder mit Eichen, Buchen, Eschen und Ahorn. Im Unterholz wachsen Farne, Moose und Waldgräser, die typische Vegetation mitteleuropäischer Wälder. Der Wildbestand umfasst Rehwild, Wildschweine und Damwild, wobei Letzteres zum Teil in umzäunten Wildgehegen gehalten wird. Die naturnahe Bewirtschaftung des Waldes fördert die Biodiversität und bietet Lebensräume für verschiedene Kleinsäuger, Fledermäuse und Insektenarten. Zudem wird der Friedewald forstwirtschaftlich genutzt, wobei nachhaltige Nutzungskonzepte mit dem Erhalt der ökologischen Strukturen abgestimmt sind.
Im Gebiet finden sich zahlreiche kleinere Biotope wie Tümpel, Waldwiesen und Moore, die eine hohe Artenvielfalt fördern. Besonders im Frühjahr und Herbst ziehen zahlreiche Vogelarten durch das Teichgebiet. Es handelt sich dabei um ein international bedeutendes Rast- und Überwinterungsgebiet für Zugvögel. Die Wasserqualität der Teiche wird durch regelmäßige Pflege und Schutzmaßnahmen stabil gehalten. Es besteht eine enge Verzahnung von Kulturlandschaft und Naturschutz. Teile des Gebiets sind als Natura-2000-Gebiet und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Wege und Pfade rund um Schloss und Teiche sind gut erschlossen und ermöglichen Wanderungen, Naturbeobachtung und landschaftliches Erleben. Aussichtspunkte und Informationsstationen bieten Einblicke in die ökologischen Zusammenhänge. Das Zusammenspiel von gestalteter Natur und historischer Nutzung macht die Moritzburger Kulturlandschaft zu einem eindrucksvollen Beispiel nachhaltiger Regionalentwicklung.
Schloss Moritzburg mit seinen Gebäuden, Teichanlagen und Wäldern zählt zu den bekanntesten historischen Kultur- und Naturensembles Sachsens und wird jährlich von vielen Besucherinnen und Besuchern besichtigt.
Wikipedia-Link:
de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Moritzburg
Kamera und Objektiv:
Sony QX1 und Sony SEL18200
Sony A6500 und Sony SEL18200LE
Sony ILCE-7CR und Sony SEL24240
Bildinformation:
12MP - 3465 x 3465 px - ca. 3 bis 6MB
Bildbearbeitung: Adobe Photoshop Express
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