Am 30. März 2019 zeigte sich das Wetter in Oldenburg frühlingshaft mild mit Temperaturen um 16 Grad Celsius. Es war überwiegend sonnig, begleitet von leichter Bewölkung und schwachem Wind. Ideale Bedingungen für einen Stadtrundgang durch das historische Zentrum.
Oldenburg, im heutigen Bundesland Niedersachsen gelegen, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die sich in mehreren gut erhaltenen Bauwerken manifestiert. Das Oldenburger Schloss bildet das historische Zentrum der Stadt und war über Jahrhunderte die Residenz der Grafen, später Herzöge und Großherzöge von Oldenburg. Erste urkundliche Erwähnungen einer Burg an dieser Stelle stammen aus dem 11. Jahrhundert. Das heutige Schloss entstand größtenteils zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert im Stil des norddeutschen Barock, nachdem frühere Bauten mehrfach durch Brände und Kriege zerstört worden waren. Die Anlage wurde mehrfach erweitert und architektonisch verändert, insbesondere durch Einflüsse der Renaissance und des Klassizismus. Der heutige Baukomplex ist ein unregelmäßiges Viereck mit Innenhof und präsentiert sich mit einer klassizistisch gegliederten Fassade. Das Schloss beherbergt heute das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte mit einer Vielzahl an Exponaten zur regionalen Geschichte, Kunst und Wohnkultur des 17. bis 20. Jahrhunderts.
In direkter Nähe befindet sich die Schlosskirche, die zwischen 1731 und 1736 unter der Regentschaft von Graf Anton Günther im Stil des niederländischen Barock erbaut wurde. Sie gilt als eines der ältesten evangelisch-lutherischen Kirchengebäude in Nordwestdeutschland, das eigens für den protestantischen Gottesdienst konzipiert wurde. Die Schlosskirche ist mit einer Empore, einer Orgel und einer für die damalige Zeit ungewöhnlich schlichten, aber funktionalen Innenausstattung versehen. Sie wurde im 19. Jahrhundert renoviert und dient bis heute als Veranstaltungsort für Konzerte und Gottesdienste. Ihre Bauweise dokumentiert sowohl die Repräsentationsbedürfnisse des Hofes als auch die religiöse Entwicklung in der Region nach der Reformation.
Ein weiteres historisch bedeutsames Bauwerk ist der Pulverturm, der letzte erhaltene Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der runde Turm aus Backstein stammt aus dem 16. Jahrhundert und diente der Lagerung von Schießpulver. Der Pulverturm wurde um 1529 errichtet und war ursprünglich Teil der Wehranlagen, die die Stadt umgaben. Er wurde später als Lagerraum und Arrestzelle genutzt. Heute ist er restauriert und öffentlich zugänglich, dient aber vor allem als Denkmal für die Wehrarchitektur der Frühen Neuzeit in Nordwestdeutschland.
Oldenburg selbst war über Jahrhunderte ein bedeutender Herrschaftssitz und wurde mehrfach zum kulturellen Zentrum erhoben – zunächst als Hauptstadt des Herzogtums Oldenburg, später des Großherzogtums. Die städtische Struktur entwickelte sich um das Schloss als politischem Zentrum. Im 19. Jahrhundert erhielt Oldenburg Anschluss an das Eisenbahnnetz und entwickelte sich zu einem wirtschaftlichen Mittelpunkt im nordwestlichen Niedersachsen. Viele klassizistische Bauten und Villen aus dieser Zeit prägen bis heute das Stadtbild. Das historische Ensemble von Schloss, Kirche und Pulverturm dokumentiert die Entwicklung von einer mittelalterlichen Festung über die barocke Residenz bis hin zur modernen Kulturstadt.
Der Schlossgarten Oldenburg, eine der ältesten erhaltenen Parkanlagen nach englischem Vorbild in Deutschland, grenzt direkt an das Schloss und bietet ein eindrucksvolles Beispiel historischer Gartenkunst. Der Park wurde Anfang des 19. Jahrhunderts unter Großherzog Peter Friedrich Ludwig angelegt. In Anlehnung an den englischen Landschaftsstil entstand ein weitläufiger Park mit geschwungenen Wegen, Sichtachsen, Teichen und altem Baumbestand. Mehr als 400 unterschiedliche Gehölzarten, darunter seltene Arten wie Tulpenbäume, Sumpfzypressen und Ginkgos, finden sich in der Anlage. Die botanische Vielfalt wird ergänzt durch ausgedehnte Rasenflächen, Sichtachsen und saisonale Blumenpflanzungen. Die Anlage wird nicht nur gärtnerisch gepflegt, sondern auch ökologisch erhalten und bietet Lebensraum für zahlreiche Tierarten.
Die Baumgruppen und Wasserflächen bieten Brut- und Lebensraum für verschiedene Vogelarten, darunter Amseln, Meisen, Grünspechte und gelegentlich auch Graureiher. Die Wasserflächen ziehen Enten, Teichhühner und Libellen an, während in den dichten Sträuchern kleinere Säugetiere wie Igel oder Eichhörnchen leben. Im Frühjahr ist der Schlossgarten besonders attraktiv durch die Blüte von Magnolien, Rhododendren und Kirschbäumen. Der Park ist ein wichtiges Naherholungsgebiet, bietet aber auch klimatische Vorteile für die Innenstadt. Die dichte Vegetation wirkt temperaturregulierend, speichert Feuchtigkeit und verbessert die Luftqualität.
Die Umgebung Oldenburgs ist von typischen norddeutschen Geest- und Marschlandschaften geprägt. Westlich der Stadt beginnen weite Moorgebiete und Niederungen, die durch Flussläufe wie die Hunte entwässert werden. Diese Flussniederungen haben eine hohe Bedeutung für den Naturschutz und werden durch Schutzgebiete wie das Everstenmoor bewahrt. In diesen Gebieten wachsen typische Moorpflanzen wie Wollgras, Torfmoos und Sonnentau. Auch seltene Tierarten wie die Kreuzotter, Moorfrosch oder das Braunkehlchen finden hier Rückzugsräume. Die Flüsse selbst sind Lebensraum für Fischarten wie Aal, Hecht und Barsch. Die Umgebung ist geprägt durch eine enge Verzahnung von Kulturlandschaft und naturnahen Rückzugsräumen, was die Region ökologisch vielfältig macht.
Oldenburg zählt mit Schloss, Schlossgarten, Pulverturm und Schlosskirche zu den kulturell und historisch relevanten Sehenswürdigkeiten in Nordwestdeutschland und ist Ziel für Besucher mit kultur- und naturkundlichem Interesse.
Wikipedia-Link:
de.wikipedia.org/wiki/Oldenburg_(Oldb)
Kamera und Objektiv:
Sony QX1 und Sony SEL18200
Sony A6500 und Sony SEL18200LE
Sony ILCE-7CR und Sony SEL24240
Bildinformation:
12MP - 3465 x 3465 px - ca. 3 bis 6MB
Bildbearbeitung: Adobe Photoshop Express
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